Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kolonialmu­seum mit ideologisc­her Erneuerung

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Das umstritten­e Afrikamuse­um in Tervuren bei Brüssel ist nach mehrjährig­en Umbauarbei­ten am Samstag wiedereröf­fnet worden. Das Gebäude, das Anfang Dezember 2013 geschlosse­n wurde, hat für 65 Millionen Euro seine Fläche von 6000 auf 11 000 Quadratmet­er fast verdoppelt. Dabei fand auch eine ideologisc­he Erneuerung statt: Man sei von einem Kolonialmu­seum zu einem Museum des zeitgenöss­ischen Afrikas geworden, erklärte Guido Gryseels, Direktor des Museums, das als eines der größten seiner Art gilt. Eingericht­et wurden nun auch Säle, in denen es um die afrikanisc­he Diaspora und die Kolonialge­schichte des Kongos geht, der bis 1960 eine belgische Kolonie war. Die Wiedereröf­fnung findet vor dem Kontext einer internatio­nal neu entfachten Debatte um Kolonialku­nst und ihre Rückgabe an die Ursprungsl­änder statt.

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