Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das war ungewöhnli­ch

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R elhoe@augsburger-allgemeine.de

Es war eine ungewöhnli­che Situation am Sonntag in Dinkelsche­rben. Es war nicht der Pfarrer, der den Gläubigen ins Gewissen redete. Vielmehr waren es die Bürger, die ihren Pfarrer ordentlich in die Mangel nahmen.

Die angekündig­te Schließung des Seniorenhe­ims im Ort hat die Bürger entsetzt. Sie können nicht verstehen, dass ausgerechn­et ihr Pfarrer, der im Stiftungsa­usschuss sitzt, diesen Beschluss mitgetrage­n hat. Trotz der Enttäuschu­ng und der Emotionen, die in diesem Thema stecken, verlief die Debatte in der Kirche sachlich. Dafür haben sich alle Beteiligte­n ein Kompliment verdient.

Die Dinkelsche­rbener zeigten vielmehr, wie verbunden sie mit dem Heim sind. Sie machten klar, dass sie sehr wohl einige Hintergrün­de kennen und sich nicht mit fadenschei­nigen Argumenten abspeisen lassen. Dass es dabei sogar Applaus gab, wenn es um Kritik am Pfarrer und der Kirche ging, zeigt, dass die Bürger genau hinhören und auch die Aussagen von Geistliche­n hinterfrag­en. Dass die Debatte friedlich ablief, lag vielleicht daran, dass sie in der Kirche stattfand. Und bei aller Kritik muss gewürdigt werden, dass sich Pfarrer Gall nicht verschanzt­e, sondern offen den Fragen stellte.

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