Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wertingen wächst im Kreis am stärksten
Wohnen,Verkehr und Krankenhaus sind die Brennpunkte
Wertingen Schwebte noch vor wenigen Jahren die demografische Entwicklung wie ein Damoklesschwert über Wertingen, sieht die Zukunft der Stadt heute rosig aus. „Wertingen blutet nicht aus“, sagte Bürgermeister Willy Lehmeier bei der Jahreshauptversammlung der SPD. Er war erstmals von den Genossen eingeladen, als Referent über die „Stadt mit Zukunft“zu sprechen. Er hatte viele Zahlen mitgebracht: Über 80 Neugeborene verzeichnet die Stadt bis dato – so viele wie lange nicht mehr. Im Vergleich zu anderen Kommunen wachse Wertingens Bevölkerung am stärksten.
Der Zuwachs sei zwar zu begrüßen, doch stelle er die Stadt gleichzeitig vor große Herausforderungen. Die Kindergartenplätze reichten schon heute nicht mehr aus. Ein neuer Kindergarten soll deshalb im nächsten Jahr entstehen.
Die Verkehrssituation in der Innenstadt sei nach wie vor „katastrophal“, bestätigte Lehmeier dem SPD-Mitglied Bernd Kneuse. Dieser hatte angeregt, Sicherheitsstreifen für Radfahrer zu markieren. Um eine dauerhafte Kontrolle des Verkehrs werde die Stadt nicht umhinkommen, kündigte Lehmeier Disziplinierungsmaßnahmen an. Ab kommendem Jahr sollen Blitzer in Wertingen und in den Ortsteilen für mehr Sicherheit sorgen.
Beim Thema Wohnungsnot traf Willy Lehmeier den Nerv der Genossen besonders. Einen Dorn im Auge stellten für Lehmeier die 93 Bauplätze im Stadtgebiet dar. Hier appellierte er an die Solidarität der Eigentümer, den „Grund und Boden endlich zu bewirtschaften“. Schließlich habe Wertingen mit der Schaffung einer Infrastruktur für einen Mehrwert gesorgt. Die Nachfrage nach Bauland sei riesengroß. Aktuell hätten sich 150 Interessenten für 15 Bauplätze am Geißberg in Gottmannshofen beworben.
„Wie sicher ist unser Krankenhaus?“, wollte Otto Horntrich wissen. Der Kreistag kämpfe um beide Kliniken. Eine Prognose für die Zukunft wagte Lehmeier nicht.