Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wolbergs-Prozess: „Eine Farce“
Regensburg Im Korruptionsprozess um den suspendierten Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) hat am Montag dessen Vor-Vorgängerin im Amt und Parteikollegin, Christa Meier, ausgesagt. Sie versuchte, eine Lanze für Wolbergs zu brechen, und verteidigte die Vergabe des Bauprojektes Nibelungenkaserne an den ebenfalls angeklagten Unternehmer Volker Tretzel. Die 77-Jährige sagte als Zeugin vor dem Landgericht Regensburg aus und betonte, das Angebot Tretzels sei das beste gewesen. Unter anderem habe es 300 Sozialwohnungen und ein überzeugendes Energiekonzept beinhaltet.
Eine der entscheidenden Fragen in dem Prozess ist, ob bei der Vergabe von drei Bauabschnitten an Tretzel dessen Spenden an die SPD eine Rolle gespielt haben. Meier unterstützte ihren politischen Ziehsohn Wolbergs: „Was da so abläuft, das ist für mich eine Farce. Da wird jemand vernichtet und am Schluss ist nichts dran.“