Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ende ist lange bekannt
Schließung des Seniorenheims schon im Mai besprochen
Dinkelscherben Über die geplante Schließung des Seniorenheims in Dinkelscherben wird bereits seit Mai diskutiert. Das zeigen interne Papiere der Hospitalstiftung. Auch darüber, wie das Spital künftig genutzt werden kann, wurde gesprochen.
Einige Teile des Gebäudes könnten demnach zu Wohnungen werden, in anderen könnten Behörden untergebracht werden. Weil man ahnte, dass diese Nachricht große Wellen schlagen würde, vereinbarte der Ausschuss der Hospitalstiftung bei der Sitzung im Mai Stillschweigen. Es sei daher „kein Wunder“, dass er nichts von der geplanten Schließung wusste, erklärte Bürgermeister Edgar Kalb.
Die Stiftung teilt dazu allerdings mit, dass es sehr wohl im Vorfeld Gespräche mit dem Bürgermeister gab und die Gemeinde sämtliche Protokolle einsehen kann. Der Gesprächsprozess sei „stets nachlesbar“gewesen.
Bürgermeister Kalb habe, nachdem er am 23. November persönlich über die Schließung informiert wurde, keine Nachfrage zum „etwaigen Fortbestand der Einrichtung“gestellt. Stattdessen habe man aus dem Gespräch die Botschaft mitgenommen, dass die Gemeinde besonders an einem „langfristigen Erbpachtvertrag“der Grundstücke und Gebäude der Stiftung zur „Nutzung durch die Gemeinde Dinkelscherben“interessiert sei, so Ulrich Hörwick, Vorsitzender der Hospitalstiftung. Außerdem sei man „negativ überrascht“gewesen, dass der Bürgermeister dieses Gespräch in seiner Reaktion nicht erwähnte.