17-Jähriger tötet Mutter und Oma

Ermittler in Böblingen rätseln über sein Motiv

Böblingen Das Hochhaus am Stadtrand von Böblingen in der Nähe von Stuttgart sieht unscheinbar aus. Nichts deutet am Dienstag noch auf die Bluttat hin, die in der Nacht hier geschehen ist. Ein 17 Jahre alter Jugendlicher soll in der gemeinsamen Wohnung seine Mutter und seine Großmutter mit einem Küchenmesser erstochen haben. Die 38 und 61 Jahre alten Opfer wurden von der Polizei entdeckt – nur Minuten, nachdem der 17-Jährige selbst gegen 2.40 Uhr den Notruf abgesetzt hatte. Bereits am Telefon habe er die Tat eingeräumt, berichtete die Polizei. Er habe sich widerstandslos festnehmen lassen.

Als Motiv für die Tat vermuten die Ermittler „einen familiären Hintergrund“. Weitere Details sind bis Dienstagabend nicht bekannt geworden. An diesem Mittwoch soll der 17-Jährige dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Obduktion der Opfer ist ebenfalls für diesen Mittwoch angesetzt.

Dass Jugendliche Angehörige töten, kommt immer wieder einmal vor. So erstach eine 14-Jährige am Muttertag 2017 in Varel in Niedersachsen ihre Mutter; sie wurde wegen Totschlags verurteilt. Eine 17-Jährige aus Laatzen bei Hannover kam nach einer tödlichen Messerattacke auf ihre Mutter im Januar 2016 in die Psychiatrie. Was in der Nacht auf Dienstag den 17-Jährigen in Böblingen dazu gebracht hat, seine Mutter und seine Großmutter zu töten, war am Dienstag noch völlig offen.