Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Pure Lebensfreude
Dokumentation zeigt kulinarische Entdeckungsreise durch Israel
In Israel droht nahezu ständig eine Kriegsgefahr – doch viele Menschen dort leben deshalb nicht in ständiger Angst. Von ihrer ansteckenden Lebensfreude und der Kunst des Kochens berichtet die Dokumentation „The Taste of Israel“im Bayerischen Fernsehen.
Der Tag in Tel Aviv beginnt am besten mit einem deftigen Frühstück. Hier ist Tom Franz zu Hause – aufgewachsen ist der Jurist jedoch als Sohn katholischer Eltern bei Köln. 2004 beschloss er, seinem Leben in Israel eine neue Richtung zu geben. Er konvertierte zum Judentum, heiratete die Frau seines Lebens, deren Familie dem Holocaust entkommen war, und wurde zum Starkoch Israels. Seine Faszination für das Land habe über die Menschen angefangen und er fühlte sich sofort angenommen, sagt er im Film. Da er Deutscher ist, kann das nicht als selbstverständlich betrachtet werden. In der Castingshow „Masterchef“kochte er sich in die Herzen der israelischen Zuschauer. Er macht sich im Film auf zu einer kulinarischen Entdeckungsreise quer durch Israel.
Die Kochszenen sind ein Fest der Sinne, die fertigen Gerichte duften förmlich und sehen natürlich zum Anbeißen aus. Die Autoren Mica Stobwasser und Louis Saul (beide: „So isst Israel“) schildern eindrücklich, warum es gerade in Israel beim Essen offenbar keine kulturellen Unterschiede gibt – Essen wird gerne als Fest zelebriert und kann sogar helfen, Differenzen abzubauen. Besucht werden ein Weinbauer, ein Käsemacher und ein Bäcker, der ein Brot backt, das Rosinen in Cassis, in Weinbrand getränkte Feigen und eine Füllung aus Mandelmarzipan enthält.