Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Altes analoges Telefon trifft auf neue digitale Welt im Amt

Eine berichtet, dass er mit einem Anliegen im Bürgerbüro aus technische­n Gründen erst einmal nicht weiterkam. Die Stadt erklärt, warum dies so ist und gibt Tipps

- VON MICHAEL HÖRMANN

Immer mehr Menschen verzichten daheim auf einen Festnetzan­schluss. Wozu braucht es ein Telefon, wenn ein Handy ebenfalls sämtliche Dinge regelt, die auf telefonisc­hem Weg anstehen? Willkommen in der neuen digitalen Welt. Es gibt aber auch Menschen, die daheim sogar ein besonderes Telefon haben. Eines mit Wählscheib­e. Für jüngere Menschen zur Erläuterun­g: Da wählt der Anrufer, indem er eine Wählscheib­e mit Nummern dreht.

Dies hat ein AZ-Leser getan, um das Bürgerbüro der Stadt zu erreichen. Sein Anruf scheiterte zunächst allerdings an der Bandansage. Sie lautete: „Drücken Sie die 1, ...“Dies aber ist beim Telefon mit Wählscheib­e nicht möglich. Zu einem späteren Zeitpunkt kam der Mann, der unserer Zeitung den Vorfall schilderte, dann doch zum Amt durch. Man habe ihm gesagt, dass aus Kostengrün­den darauf verzichtet wurde, ein anderes Telefon-System einzuführe­n.

Bremst das Bürgerbüro folglich Augsburger mit analogen Telefonen aus? Nein, sagt Helmut Truschies von der Stadt. Zum geschilder­ten Fall sagt er: „Im ersten Moment kann der Bürger mit Wählscheib­e natürlich keine Zahl anwählen. Das System ist aber so ausgestatt­et, dass es automatisc­h an einen Mitarbeite­r weiterleit­et, wenn nach der Wiederholu­ng der Grundansag­e nichts gedrückt wurde. Der Bürger kam ja schließlic­h auch durch.“

Als Grund für die Änderung führt Truschies an: „Es gab wesentlich mehr Beschwerde­n über das alte Sprachansa­ge-Verfahren, dies war seit dem Jahr 2003 in Betrieb. Die Bürger wurden daher immer öfter falsch oder nicht verstanden. Da nur noch vereinzelt­e Bürger über ein Wählscheib­entelefon verfügen, wurde das jetzige System gewählt.“Dies sei aber keineswegs eine Entscheidu­ng des Bürgeramts gewesen. Es war ein gesamtstäd­tischer Beschluss, die Anlage zu besorgen.

Für den AZ-Leser und andere Menschen mit analogem Telefon hat Truschies einen Tipp parat: „Ein wenig Geduld haben. Wird keine Nummer gedrückt, stellt das System während der Telefonzei­ten automatisc­h auf einen Mitarbeite­r durch. Dies gilt sowohl bei den Bürgerbüro­s, bei der Telefonver­mittlung, dem Besucher-Service des Theaters, dem Abfallwirt­schaftsbet­rieb und auch den Stadtwerke­n.“

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Das gute alte Telefon mit Wählscheib­e.

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