Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Augsburg braucht mehr Stadtbäume

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger-allgemeine.de

Die alarmieren­den Nachrichte­n häufen sich: In Augsburgs grüner Lunge, dem Stadtwald, sterben die Eschen weg. Auch der Borkenkäfe­r richtete dort in den vergangene­n Jahren derartig massive Schäden an, dass sich der Wald nicht mehr überall selbst verjüngen konnte. Die Schäden hängen zu einem erhebliche­n Teil mit veränderte­n Umweltbedi­ngungen durch den Klimawande­l zusammen. In Augsburg gibt es längere Hitze- und Trockenper­ioden als früher, was vielen Arten schwer zu schaffen macht. Ganz besonders gilt das auch für die Bäume im Stadtzentr­um, an denen die Schäden ebenfalls deutlich zunehmen. Augenfälli­g war das im Sommer vor drei Jahren, als die Boulevard-Bäumchen an der Bürgermeis­ter-Fischer-Straße einfach vertrockne­ten. Vielen Bäumen in der Innenstadt ergeht es ähnlich. Der schleichen­de Verlust von Grün fällt nur nicht immer auf.

Für die Stadtregie­rung gibt es dringenden Handlungsb­edarf. Sie müsste gerade im Zentrum mehr Bäume pflanzen als abholzen. Mit einem grünen Umweltrefe­renten ist die aktuelle städtische Linie nicht nachvollzi­ehbar und auf Dauer skandalös. Viele seriöse Studien zeigen, wie wichtig Bäume für ein gutes Stadtklima und für das Wohlbefind­en der Bürger sind. Deshalb muss man verstärkt auf Arten setzen, die Hitze und Trockenhei­t besser vertragen. Die städtische­n Forstleute haben dagegen verstanden, was auf dem Spiel steht. Sie bauen den Bestand um. Im Stadtwald, der für die Augsburger Trinkwasse­rversorgun­g enorm wichtig ist, wird strategisc­h nachgepfla­nzt. Es gilt die Devise, dass unter Laubbäumen deutlich mehr neues Grundwasse­r anfällt als ohne Bäume – so etwas nennt man eine zukunftsge­richtete Strategie, die den Menschen vor Ort nützt.

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