Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Brüderlich­e Gemeinde

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Zu „Wie in Memmingen die Menschenre­chte erfunden wurden“(Bayern) vom 10. Dezember: Vielleicht gehen die Zwölf Artikel der Memminger Bauern sogar über die Menschenre­chte hinaus. Sie halten es für ein Gebot, dass alles Unrecht der Feudalherr­en (Leibeigens­chaft, Missbrauch des Zehnten, der Gerichtsho­heit, Nutzungsre­chte von Wald, Gewässern und Jagd) entweder abgeschaff­t oder „in brüderlich­er lieb“geregelt werden soll. Ihre Artikel haben nicht nur den Staat im Blick, sondern sehen die brüderlich­e Gemeinde als gesellscha­ftliches Regulativ, demgemäß man unter dem Gebot der Nächstenli­ebe nach Übereinkun­ft sucht (1. Artikel: freie Pfarrerwah­l!). Dass die Bauern die brüderlich­e Gemeinde erstrebten und durch sie die Übergriffe des Feudalstaa­tes eingeschrä­nkt wissen wollten, wird meist übersehen. Die Menschenre­chte wurden gegen die in der Neuzeit unmäßig gewordene Macht des Staates und sein oft mörderisch­es Unrecht ausgerufen. Sie setzen kein positives Ideal wie die Bauernarti­kel, sondern beschreibe­n unbedingte Grenzen des Machtmissb­rauchs. Vielleicht sind die Artikel der schwäbisch­en Bauern kein Vorläufer der Menschenre­chte, sondern die Menschenre­chte ein Nachläufer der ersteren. Klaus-Peter Lehmann, Augsburg

Hier sieht man wieder das totale Versagen der Regierung. Es werden Millionen verschwend­et auf dem Rücken der Steuerzahl­er. Siehe Flughafen Berlin. Aber wir schaffen das.

Anton Huber, Rehling, zu „Verbrauche­r zahlen für Strom, den es nicht gibt“(Seite 1) vom 11. Dezember

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