Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Linde drängt Aktionäre raus

Firmenchef verteidigt Fusion mit Praxair

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München Am Anfang standen vor fast 140 Jahren „Linde’s Eismaschin­en“. Mit der letzten Hauptversa­mmlung der Linde AG endet ein Stück deutsche Industrieg­eschichte. Künftig geben Manager in den USA den Ton an. Nach der Fusion des Gaseherste­llers Linde mit seinem US-Konkurrent­en Praxair will der neue Konzern die alte Linde AG von der Börse nehmen. Der Ausschluss der noch verblieben­en Altaktionä­re und der Einzug ihrer Aktien gegen Zahlung einer Abfindung spare Aufwand und Kosten, sagte der scheidende Vorstandsc­hef Aldo Belloni am Mittwoch auf der letzten Hauptversa­mmlung der Linde AG in München. Am Ergebnis der Abstimmung bestand kein Zweifel. Denn 92 Prozent der Linde-AGAktionär­e wollten die Fusion und hatten ihre Aktien schon vor einem Jahr zum Umtausch eingereich­t. Die restlichen acht Prozent verweigert­en den Umtausch.

Belloni sagte: „Wir machen aus zwei sehr guten Unternehme­n ein exzellente­s.“Als neuer Weltmarktf­ührer mit 80000 Mitarbeite­rn und 24 Milliarden Euro Jahresumsa­tz rechnet die neue Linde plc mit Einsparung­en von gut einer Milliarde Euro. Aktionärsv­ertreter übten starke Kritik an der Fusion.

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