Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Was ist los mit Caiuby?
Der Brasilianer ist angeschlagen, war aber beim Tätowierer
Ob Caiuby am Samstag im wichtigen Spiel gegen den FC Schalke spielen kann, ist offenbar nicht zu 100 Prozent sicher. Beim Mannschaftstraining am Dienstag fehlte der Brasilianer. Laut FCA-Trainer Manuel Baum handelte es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme. Den Dienstagabend nutzte der 30-Jährige für einen Abstecher nach München – im wahrsten Sinne des Wortes. Für den Mittelfeldspieler des FC Augsburg ging es auf die Liegebank des EdelTätowierers Tiago.
Der brasilianische Landsmann genießt in der Fußball-Branche einen ausgezeichneten Ruf. Unter anderem vertrauen ihm die BayernSpieler Javi Martínez, Thiago, Sven Ulreich oder Renato Sanches. Um die Haut der Star-Kicker zu verschönern, fliegt der Südamerikaner regelmäßig aus Brasilien nach Deutschland ein.
Am Dienstagabend war Caiuby an der Reihe: Tiago verzierte den Rücken des Augsburger Spielers. Es war nicht das erste Treffen: Bereits im Mai 2016 vertraute sich „KaiUwe“, wie ihn die Fans nennen, dem Tätowierer an. Tiago postete damals bei Instagram ein Bild der beiden, zusammen mit dem Text: „Es waren zwei Initialen, nur um zu beginnen – wir sind Brüder!“
Bilder, wie er auf der Bank von Tiago liegt, postete Caiuby am Dienstagabend bei Instagram. Beim Talkformat „Arena“des TV-Senders A.TV sagte der FCA-Spieler zu der Tätowierung: „Ich hatte schon immer vor, da was zu machen. Zum Glück hat es geklappt, dass mein Kumpel aus Brasilien hierhergeflogen ist. Ich bin sehr zufrieden.“
Etwas weniger zufrieden dürfte die medizinische Abteilung des FCA gewesen sein. Schließlich gelten Tätowierungen auch als möglicher Entzündungsherd. Eintracht Frankfurt hatte sich im Mai 2017 deswegen von seinem damaligen Spieler Guillermo Varela getrennt. Der Uruguayer hatte sich in der Woche vor dem Pokalfinale gegen den BVB ein Tattoo stechen lassen – entgegen des Hinweises der Ärzte und gegen die Anweisung des Trainerstabs. Die Tätowierung hatte sich entzündet und Varela verlor seinen Job bei den Frankfurtern.
Auf die Frage hin, ob es nicht etwas leichtfertig ist, seinen Körper wenige Tage vor einem wichtigen Spiel dieser Belastung auszusetzen, sagte Caiuby bei A.TV: „Na ja, meine Physiotherapeuten und die Betreuer sind nicht ganz zufrieden. Aber das macht keinen großen Unterschied.“Dass er bis zum Spiel fit ist, glaubt Caiuby: „Es sieht gut aus.“Um welches Motiv es sich handelt, ist übrigens nicht bekannt. Vielleicht bekommen es die FCAFans bei einem Torjubel von Caiuby gegen Schalke zu sehen. Der FC Augsburg wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern.