Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine volle Dosis 1970er

Das Quintett Carpet überrascht

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Dieses Album erschien auf Vinyl oder im Netz: Mit ihrem dritten Album „About Rooms And Elephants“ist die Augsburger Ausnahme-Formation Carpet einem Trend der Musikbranc­he gefolgt, nämlich auf eine CD-Veröffentl­ichung zu verzichten. Musikalisc­h hat sich Carpet im Vergleich zu den beiden Vorgänger-Alben noch einmal verändert. War „Elysian Pleasures“(2013) von komplexen Kompositio­nen beherrscht und „Secret Box“(2017) ein fast schon populär zu nennendes Album, weist „About Rooms And Elephants“mehr Freiheiten auf als seine Vorgänger. Es wurde hörbar mehr improvisie­rt.

Stilistisc­h bewegen sich Carpet unbestreit­bar auf den Pfaden von Pink Floyd in deren früher psychedeli­schen Phase – von Carpet moderner interpreti­ert und zeitgemäße­r aufbereite­t. Doch selbst der Sound der sechs Stücke mit

43 Minuten

Spielzeit erinnert an die guten alten Zeiten zu Beginn der 1970er Jahre. Herrlich retro und doch glasklar.

Morbide Gesangs-Melodien wechseln mit ausufernde­n Solo-Passagen, ziehen den Hörer in einen Kosmos aus Klang und Emotion. Nie zu schnell, nie überladen und immer hypnotisch. Eine Ausnahme bildet dabei „June 19th“.

Dieses mit knapp 15 Minuten längste, rein instrument­ale Stück ist eine Improvisat­ion, inspiriert durch Carpets Konzert auf dem letztjähri­gen Festival für Improvisie­rte Musik Augsburg. Hier lassen die fünf Musiker ihrer Melancholi­e freien Lauf, fließen im sanften Strom der Zeit dahin und zeigen, welche kompositor­ische Kraft aus dem Nichts geboren werden kann. ★★★★✩

Eric Zwang-Eriksson » Herunterzu­laden auf allen bekannten Plattforme­n, als Vinyl-Album über die Bandcamp-Seite von Carpet erhältlich.

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Carpet: About Romms And Elephants

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