Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Meitingen greift in den Sparstrumpf
Die Marktgemeinde hat finanziell gesehen mit erschwerten Umständen zu kämpfen. Was das mit hohen Einnahmen in den Vorjahren zu tun hat und in welche Projekte nun investiert werden soll
Meitingen Erfreulich sind die Zahlen nicht. Im nächsten Jahr muss die Gemeinde Meitingen tief in den Sparstrumpf greifen. Nur so können die geplanten Projekte, wie etwa der Bau des neuen Kindergartens, umgesetzt werden.
Trotz dieser nicht gerade rosigen Aussicht gab es bei der Debatte im Marktgemeinderat rund um die Finanzen keinen Zoff. Ganz im Gegenteil. Es senkte sich ein fast vorweihnachtlicher Friede über das Gremium. Die Räte waren voll des Lobes über das gelungene Zahlenwerk.
Bei den gemeindlichen Finanzen geht es in Meitingen ordentlich auf und ab. In den vergangenen Jahren spülte vor allem die Gewerbesteuer hohe Summen in die Kasse. Doch die hohen Gewerbesteuereinnahmen führen zu einem Effekt, den die Kommune nicht so sehr schätzt. Verzögert um zwei Jahre kommt die Retourkutsche. Dann muss die Gemeinde mehr Kreisumlage zahlen erhält auf der anderen Seite keine Schlüsselzuweisungen.
Und genau mit dieser Retourkutsche hat es nun Meitingen zu tun. Doch die Nachricht kam nicht überraschend, weil Bürgermeister Michael Higl und Kämmerer KarlHeinz Mayer das Gremium in den Vorjahren immer wieder daran erinnert hatten. Konkret heißt dass, das Meitingen im nächsten Jahr rund 1,7 Millionen mehr Kreisumlage zahlen muss, und zwar 7,3 Millionen Euro. Auf der anderen Seite gibt es keine Schlüsselzuweisungen, sprich Gelder vom Staat. Zum Vergleich: Heuer hatte Meitingen noch 1,6 Millionen Euro erhalten.
Diese Ausgangslage führt dazu, dass Meitingen 2019 aus eigener Kraft gerade die laufenden Ausgaben schultern kann. Um die geplanten Investitionen umsetzten zu können, müssen fünf Millionen aus dem Sparstrumpf genommen werden. Dieser ist derzeit gut gefüllt. 24 Millionen Euro befinden sich darin.
Dieses Geld will die Kommune unter anderem in Baugebiete (2,1 Millionen Euro) und in die Ortsund und Regionalplanung (zwei Millionen) investieren. Konkretere Projekte sind das Haus der Musik (600000 Euro) und der Bereich Jugend und Kinder mit dem Bau des neuen Kindergartens (rund eine Million). Insgesamt investiert Meitingen neun Millionen, unter anderem auch in die Wohnbauförderung, die Feuerwehren, den Hochwasserschutz oder die Erweiterung des Rathauses.
Gemeinde erhält kein Geld vom Staat