Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was den FCA vom HSV unterschei­det

André Hahn ist vergangene Saison mit den Hanseaten abgestiege­n. Er betont: Auch wenn die bisherige Punkteanza­hl nahezu identisch ist, könne man die Situation nicht vergleiche­n

- VON FLORIAN EISELE

Wenn ein Verein mit dem Hamburger SV verglichen wird, ist das in den seltensten Fällen eine schmeichel­hafte Angelegenh­eit. Um das vorwegzune­hmen: Das ist auch in unserem Beispiel so, bei dem es um die Anzahl der Punkte nach 14 Bundesliga­spieltagen geht. Aktuell steht der FC Augsburg mit 13 Zählern da und hat zwei Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrä­ngen. Ebenjener Hamburger SV brachte es in der Vorsaison nach ebenfalls 14 Runden sogar auf einen Zähler mehr. Auch den HSV trennten damals nur zwei Punkte von der Abstiegszo­ne. Das Ende vom Lied ist bekannt: Vergangene­n Sommer stieg der Bundesliga­Dino erstmals aus der deutschen Eliteklass­e ab und kämpft nun um den Wiederaufs­tieg in Liga zwei.

Einer, der damals im Hamburger Kader stand, ist jetzt wieder ein Augsburger: André Hahn. Ob der FC Augsburg in dieser Saison auf den Spuren des HSV wandelt? Diese Frage beantworte­t Hahn energisch: „Die Situation in Hamburg war ein großer Unterschie­d. Wir haben hier ein ganz anderes Team, hier ist wesentlich mehr Ruhe und nicht so eine Hektik.“Bereits kurz nach seinem Wechsel hatte sich der 28-Jährige über die Zeit beim HSV geäußert. Vor allem der mangelnde Teamgeist sei der Grund für den Absturz gewesen. „Die Mannschaft war geteilt und nicht eins“, hatte Hahn im Sommer gesagt.

Ebendas sei aber die große Stärke des FCA, betont Hahn: „Wir haben eine positive Stimmung in der Kabine.“Trotz des großen Kaders gibt es in dem Team keine Stinkstief­el. Dass das nicht selbstvers­tändlich ist angesichts der mittlerwei­le brenzligen sportliche­n Situation, weiß André Hahn: „Wir wissen, dass wir nicht gut dastehen.“Nach dem starken Saisonstar­t lautet die Realität für den FCA nach vier Niederlage­n in Folge: Abstiegska­mpf.

Das Spiel gegen den Tabellenna­chbarn Schalke am heutigen Samstag um 15.30 Uhr wird deswegen zum Gradmesser. Königsblau ist nur um einen Punkt und einen Tabellenpl­atz besser als der FC Augsburg. Immerhin: Der sonst immer wieder von Verletzung­en geplagte Alfred Finnbogaso­n hat sich laut Trainer Manuel Baum auf dem Trainingsp­latz topfit präsentier­t: „Er hat die gesamte Woche alles mitgemacht und ist schmerzfre­i.“Auf die Tore des Isländers ist der FC Augsburg angewiesen: In sieben Spielen traf er bislang sieben Mal.

Auch Torwart Andreas Luthe, der in Leverkusen einen Teil seiner Zunge verlor, ist einsatzber­eit. Ob ihm seine Zunge noch Probleme bereitet? Manuel Baum scherzt: „Das kann eigentlich nur seine Freundin beim Küssen beurteilen. Reden kann er normal.“Auch wenn bei Schalke mit Guido Burgstalle­r der nächste Stürmer ausgefalle­n ist, dürfte auf Luthe Arbeit zukommen. Beim FCA fallen Jensen, Janker und Jakob aus. Mit einem Sieg sollte eine andere Statistik aufgebesse­rt werden: Mit nur sechs Punkten und einem Sieg ist der FCA das zweitschle­chteste Heimteam der Saison. In dieser Statistik war der HSV vergangene Saison sogar besser als Augsburg zum jetzigen Zeitpunkt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany