Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Flugplatzheide: Minister sollen mitreden
Naturschutz-Allianz hofft auf die Hilfe von Landtags-Abgeordneten
beim Schutz für die Alte Flugplatzheide in Haunstetten doch noch mehr drin? Die Naturschutzallianz heimischer Vereine und Verbände hofft beim Kampf um einen Schutzstatus für die komplette Restfläche auf die neue Staatsregierung. Bei einem Ortstermin auf der Heide kündigten Abgeordnete der Grünen und Freien Wähler Unterstützung an.
Nach aktuellem Stand sollen vier Hektar von ehemals 200 Hektar Heidefläche als geschützter Landschaftsbestandteil gesichert werden. Allerdings besteht auf einem Streifen von 0,7 Hektar am Bischofsackerweg Baurecht, sodass ein Teil der Fläche keinen Schutzstatus erhält. Die Naturschützer sagen, sollte es dort zu einer Bebauung kommen, sei programmiert, dass auch Teile der Schutzfläche in Mitleidenschaft gezogen werden.
„Für die Naturschutzallianz ist dies nicht hinnehmbar“, so Sprecher Günther Groß. Der Heiderest sei eine für den Artenschutz und den Biotopverbund äußerst bedeutsame Fläche. Neue Chancen für ihr Anliegen erhoffen sich die Naturschützer nun durch die neuen Konstellationen im Landtag nach der Oktoberwahl. Die regionalen Mandatsträger wurden um Unterstützung gebeten. Eine erste Ortsbegehung erfolgte am Mittwoch mit Stephanie Schuhknecht (Grüne) und Fabian Meh- (Freie Wähler). Weitere Begehungen sollen folgen.
Schuhknecht sagte, die Flugplatzheide sei ein Hotspot für Arten der Roten Liste. Da die Staatsregierung bisher diesen Wert noch nicht erkannt habe, werde sie sich fraktionsübergreifend dafür einsetzen, dass Bauminister Reichhart sich vor Ort selbst ein Bild von der Situation macht. Schuhknecht: „Mein Ziel ist es, den sozial geförderten Wohnungsbau, der in Augsburg drinIst gend benötigt wird, auf der Fläche des Freistaates an der Berliner Allee umzusetzen. Damit ließe sich eine komplette Unterschutzstellung der eh nur noch kleinen Restfläche der Flugplatzheide erreichen.“
Fabian Mehring, Parlamentarischer Geschäftsführer der FWLandtagsfraktion, sagte, in Ballungszentren wie Augsburg die Balance zwischen dem überhitzten Wohnungsmarkt und dem Erhalt wertvoller Flächen zu halten, gehöring Archivfoto: Wyszengrad re zu den wichtigsten politischen Aufgaben unserer Zeit. „Die Flugplatzheide ist ein Musterbeispiel von überregionaler Bedeutung“so Mehring. Es gelte, dort die Bildung sozialer Brennpunkte zu vermeiden und die berechtigten Anliegen des Naturschutzes zu berücksichtigen. Er werde kurzfristig das Gespräch mit Umweltminister Glauber und Bauminister Reichhart suchen und beide dazu einladen, sich vor Ort ein Bild der Situation zu machen.