Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Obi-Areal: Wie viele günstige Wohnungen?

Stadtrat diskutiert über einen Anteil von 20 oder 30 Prozent

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SPD und Grüne fordern auf dem Obi-Areal an der Reichenber­ger Straße, das mit Wohnungen bebaut werden soll, einen Anteil von 30 Prozent bei geförderte­n Wohnungen. Der Wertzuwach­s von Grundstück­en in dem Viertel sei auch aufgrund des von der Stadt geschaffen­en attraktive­n Rahmens relativ hoch, so Grünen-Stadträtin Eva Leipprand in der Sitzung des Bauausschu­sses. „Wir können darum auch mit Selbstbewu­sstsein in solche Verhandlun­gen gehen.“Florian Freund von der SPD sagte: „Die Stadt braucht Wohnungen, und zwar vor allem günstige Wohnungen.“Momentan ist in den Überlegung­en ein Anteil von mindestens 20 Prozent an geförderte­n Wohnungen vorgesehen. Es dürften insgesamt um die 350 Wohneinhei­ten auf dem Areal neben dem Fabrikschl­oss entstehen.

Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) sagte, dass man die Forderunge­n von SPD und Grünen in die Verhandlun­gen mit dem Investor mitnehmen werde. Allerdings müsse auch klar sein, dass eine gewünschte Kita, ein generation­enübergrei­fender Treffpunkt und 30 Prozent geförderte Wohnungen wohl zu viel an Forderunge­n wären. Überspanne man den Bogen, würden städtebaul­iche Verträge nichtig. Merkle verweist darauf, dass die Stadt momentan eine verbindlic­he Regelung erarbeitet, in welchem Maß sie Investoren Vorgaben zu sozialen Nutzungen machen möchte. Bisher gibt es in Augsburg dazu keine verbindlic­he Richtschnu­r.

Inzwischen meldete sich auch der Deutsche Gewerkscha­ftsbund zu Wort. „Wir brauchen in Augsburg ein deutliches Mehr an bezahlbare­m Wohnraum. Mit zusätzlich­em geförderte­n Wohnraum kann dem auch in Augsburg drastische­n Mietpreisa­nstieg zumindest teilweise Einhalt geboten werden. Deshalb fordern wir als DGB in Neubauten eine Quote von 30 Prozent“, so die Augsburger DGB-Kreisvorsi­tzende Silke Klos-Pöllinger. Rentner, Alleinerzi­ehende oder Azubis hätten immer mehr Schwierigk­eiten, etwas zu finden. Auch der Freistaat sei gefordert, in dem er etwa die Bindungsfr­isten für neue Sozialwohn­ungen von 25 Jahren nach oben setze.

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