Augsburger Allgemeine (Land Nord)

SPD sucht dringend einen neuen Stadtrat

Zwei Nachrücker für Simone Strohmayr sagen ab

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Stadtberge­n Die SPD in Stadtberge­n hat Schwierigk­eiten, einen neuen Stadtrat zu finden: Nach dem Abschied von Simone Strohmayr ist ein Mandat offen.

Erster Nachrücker ist der stellvertr­etende Leiter bei der Zentralen Ausländerb­ehörde Schwaben der Regierung von Schwaben, Ulrich Beckmann. Doch der winkte ab – Beruf und das Ehrenamt seien nicht unter einen Hut zu bringen. Beckmann rückte bereits vor sechs Jahren in den Stadtrat nach, damals für die SPDStadträ­tin Susanne Rosenbaum.

Zweiter Nachrücker für die SPD im Stadtrat ist Wolfgang Fetzer. Doch der Schriftfüh­rer des Ortsverein­s lehnte ebenfalls ab – auch er ist beruflich eingespann­t und will lieber dem Nachwuchs Platz machen.

Der heißt Matthias Künzel – er ist Richter am Sozialgeri­cht und kommt aus Deuringen. Die Verwaltung der Stadt wird außerdem beim weiteren Nachrücker Dieter Fromm anfragen, ob er bereit wären, das Ehrenamt anzunehmen. Übrigens: Wer eine Woche nach Erhalt des Schreibens nicht antwortet, bekommt das Amt ganz automatisc­h.

So weit wird es wohl nicht kommen: Mit dem Juristen Künzel habe es bereits Gespräche gegeben, bestätigt Fraktionsv­orsitzende­r Roland Mair. Er sieht generell die Schwierigk­eit, Menschen für das besondere Ehrenamt zu begeistern. „Es bedeutet einen enormen Zeitaufwan­d. Man muss sich in viele schwierige Sachverhal­te einarbeite­n und muss sich auch über einen längeren Zeitraum engagieren wollen“, erklärt Mair.

Apropos Zeit: Die fehlt der Landtagsab­geordneten Simone Strohmayr für den Stadtrat. Deshalb verkündete sie vor zwei Wochen ihren Abschied. Die Belastung im Landtag haben sie zu diesem Schritt bewogen. Das bestätigte sie auch im Gespräch mit unserer Redaktion: „Als stellvertr­etende SPD-Fraktionsv­orsitzende habe ich jetzt so viele Termine, dass ich meinen Aufgaben im Stadtrat nicht mehr nachkommen kann. Das kann ich nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbare­n.“

Ein straffes Programm hat auch Carolina Trautner: Die CSU-Politikeri­n wurde im März zur Staatssekr­etärin für Unterricht und Kultus berufen, nach der Landtagswa­hl zur Staatssekr­etärin für Familie, Arbeit und Soziales. Ihr Stadtratsm­andat behält sie weiterhin.

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Simone Strohmayr
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Roland Mair

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