Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Halle 116 fehlt

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Zum Artikel „Zehn Ratschläge für die Augsburger Museen“vom 9. Januar: Matthias Henkel und Jochen Ramming haben ein Konzept mit zehn Vorschläge­n zur Entwicklun­g der Augsburger Museenland­schaft dem Stadtrat vorgeschla­gen. Diese Vorschläge haben Potenzial. Vermisst habe ich jedoch, dass die Halle 116 im Sheridan-Gelände nicht vorkommt.

Seit 2015 liegt ein detaillier­tes Konzept von Prof. Dr. Philipp Gassert zur Nutzung des Gebäudes als Dokumentat­ionszentru­m und Lernort Frieden vor, ohne umgesetzt zu werden. Die Nationalso­zialisten bauten die Halle als Teil der Luftnachri­chtenkaser­ne. Als KZAußenlag­er wurden 1944 und 1945 2000 Zwangsarbe­iter, die bei Messerschm­itt arbeiten mussten, darin untergebra­cht. Nach dem Krieg nutzte die US-Armee das Gebäude. Wie Prof. Dr. Philipp Gassert festgestel­lt hat, bietet die Halle 116 ein deutschlan­dweites Alleinstel­lungsmerkm­al als Scharnier zwischen der NS-Zeit, der amerikanis­chen Epoche und der Friedensst­adt Augsburg. Es wird endlich Zeit, dass die Halle 116 als Dokumentat­ionszentru­m und Lernort Frieden entwickelt und ausgebaut wird.

Klaus Stampfer, Bonstetten

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