Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Das bringt die jungen Leute weiter“

Was Dasings Spartenche­f Schaeffer an Futsal begeistert

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Sie haben sich bei der Auslosung zur Bezirks-Endrunde als großer FutsalFan präsentier­t und dabei als Spartenche­f ausdrückli­ch für die ganze Fußball-Abteilung des TSV Dasing gesprochen. Solche Worte hört man eher selten in Schwaben.

Schaeffer: Es hilft niemandem, immer nur an früher zu erinnern. Wir leben jetzt, nicht in der Vergangenh­eit. Früher ist man mit der Postkutsch­e gefahren, das macht man heute nicht mehr. Und Futsal ist einfach die neue Art, in der Halle Fußball zu spielen. Das haben wir beim TSV Dasing von Beginn an akzeptiert.

Andere Vereine und Fans tun sich da schwer.

Schaeffer: Wenn man schon von Verbandsse­ite nur Lippenbeke­nntnisse abgibt und sich nicht konsequent dazu bekennt, wird diese Diskussion auch nie aufhören.

Denken Sie nach einigen Jahren Erfahrung, dass Futsal sogar Vorzüge gegenüber dem klassische­n Hallenfußb­all hat?

Schaeffer: Selbstvers­tändlich. Der Fußball auf dem Rasen ist technische­r, schneller, filigraner geworden. Futsal ist einfach die konsequent­e Übertragun­g dieses modernen Fußballs in die Halle. Um gut Futsal zu spielen, muss ich schnell im Kopf sein, ich muss eine gute, enge Ballführun­g haben, ich muss mich fast bis zum Tor durchkombi­nieren, weil es mit diesem leblosen Ball keinen Sinn macht, einfach draufzuhau­en – und das alles bringt die jungen Leute auch auf dem Rasen weiter.

Ihr Verein hat sich jetzt zum zweiten Mal in drei Spielzeite­n für die Schwaben-Endrunde qualifizie­rt, obwohl er lediglich in der Kreisklass­e spielt. Was Auch wenn es bei der bayerische­n Meistersch­aft der 40 besten C-Schüler und 34 Schülerinn­en aus Bayern bis zu höchstens zehn Jahren, dem Future-Cup, in Donauwörth nicht zu vorderen Platzierun­gen reichte, so war bereits die Teilnahme von drei Akteuren der SpVgg Westheim ein bemerkensw­erter Erfolg. Dass Romy Steffen (13.), Noah Fraas (25.) und Benni Wohlfarth (34.) gemeinsam in die vierte Klasse an der Grundschul­e Westheim gehen, zeigt auf, wie gut die Saat aufgehen kann, wenn wie hier im Rahmen der Kooperatio­n Schule-Verein frühzeitig eine qualifizie­rte Förderung angeboten wird. Im Bild Noah Fraas, Romy Steffen, Benjamin Wohlfarth und Altmeister Sepp Merk (von links), der das Coaching übernahm. machen Sie in Dasing anders als viele andere?

Schaeffer: Wir nehmen das seit sechs Jahren total an. Wir besetzen auch keine Turniere, in denen nicht Futsal gespielt wird. Unsere Nachwuchst­rainer in allen Altersklas­sen haben das von Anfang an voll umgesetzt.

Vor zwei Jahren wurde die Endrunde im K.-o.-System ausgetrage­n, Dasing war nach einem Spiel ausgeschie­den. Jetzt gibt es zwei Vierer-Gruppen und garantiert drei Spiele für jeden Teilnehmer. Läuft’s diesmal erfolgreic­her? Schaeffer: Alles kann, nichts muss – das ist unser Motto. Und warum sollten wir nicht für eine Überraschu­ng gut sein? Den Druck haben doch die anderen, wir können nur überrasche­n. Wir haben anderthalb bis zwei Busse voll, unser Fanblock wird also auf jeden Fall in der Halle sein. Und wir werden Spaß haben, da bin ich mir sicher.

Interview: Jan Kubica ● Auslosung Männer-Turnier Die acht Bewerber für die schwäbisch­e Hallen-Krone wurden ohne Setzungen in zwei Gruppen gelost. Gruppe 1: SV Holzkirche­n, TV Erkheim, SV Steinheim und TSV Bobingen; Gruppe 2: TSV Dasing, FC Gundelfing­en, TSV Meitingen und Titelverte­idiger FC Stätzling.

● Spieldauer Die Gruppenspi­ele der Männer werden ohne Seitenwech­sel ausgetrage­n und dauern 14 Minuten. Im Halbfinale und im Finale geht’s dann über 2 x 12 Minuten.

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Michael Schaeffer

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