Augsburger Allgemeine (Land Nord)
1300 Menschen sitzen im Allgäu fest
Balderschwang ist nicht mehr mit dem Auto zu erreichen
Lech/Kempten Wegen Lawinenabgängen ist der Oberallgäuer Riedbergpass zwischen Obermaiselstein und Balderschwang dicht. Da die kleine Oberallgäuer Gemeinde Balderschwang auch von der österreichischen Seite nicht anzufahren ist, sitzen dort etwa 1300 Menschen fest. Erneut von der Außenwelt abgeschlossen ist auch Baad im Kleinwalsertal. Gestern Abend wurde zudem der Fernpass komplett gesperrt, nachdem die Zufahrtsstraße von Norden bereits seit Freitagnacht dicht war. Jetzt müsse man den Pass weiträumig über München und die A8 umfahren, teilte die Tiroler Polizei mit.
Bei einem schweren Lawinenunglück am Samstag sind in Lech am Arlberg (Österreich) mindestens drei Männer aus Oberschwaben im Alter von 32, 36 und 57 Jahren ums Leben gekommen. Ein 28-Jähriger, der mit der Gruppe unterwegs war, gilt als vermisst. Die Männer waren bei erheblicher Lawinengefahr der Stufe drei (von fünf) abseits der gesicherten Pisten auf einer gesperrten Skiroute unterwegs.
Erst am Abend hatten 20 Bergretter eine Suchaktion begonnen, nachdem die Frau eines der Skifahrer eine Vermisstenanzeige aufgegeben hatte. Die Rettungskräfte orteten die Toten in der Nacht im Lawinenkegel. Die Suche nach dem Vermissten konnte gestern nicht fortgesetzt werden, weil die Lawinengefahr zu groß war. Im Allgäu sind inzwischen zahlreiche Straßen und Bahnstrecken gesperrt, unter anderem fahren zwischen Kempten und Oberstdorf nur noch Busse statt Bahnen. Bis auf Weiteres nicht in Betrieb ist die Außerfernbahn zwischen Kempten und Reutte.
Mit einer Entspannung der Wetterlage rechnen die Meteorologen frühestens am Dienstag. Bis dahin soll es vor allem in den Allgäuer Alpen nochmals einen halben Meter Neuschnee oder mehr geben. Gestern gingen die Niederschläge in den bayerischen Alpen unterhalb von 1000 Metern in Regen über. Doch der Schnee kommt wieder. Mehr zur Wetterlage lesen Sie auf