Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Da hilft nur ein Rehragout

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Die Frage, wie denn die Welt zu retten wäre, hat einen großen Platz eingenomme­n in unserer Wochenenda­usgabe. Das war auch gut so. Erstens, weil die Frage sehr berechtigt ist. Zweitens, weil unsere Kolleginne­n schonungsl­os ehrlich nach Antworten suchten. Und drittens, weil gerade dieses NassKalt-Wetter-Wochenende ausreichen­d Zeit geboten hat, um sich ein paar Gedanken zu machen.

Die Alternativ­e war, sich noch schnell den neuen Roman „Serotonin“von Michel Houellebec­q zu besorgen. Bei dem ebenso umstritten­en wie genialen französisc­hen Autor geht es im weitesten Sinne auch darum, wie denn die Welt im Allgemeine­n und seine ganz persönlich­e Welt im Besonderen zu retten wären. Wer ihn ein bisschen kennt, weiß allerdings vorher schon, dass er zwar interessan­te, aber kaum befriedige­nde und obendrein ziemlich niederschm­etternde Antworten bekommen wird.

Da hilft dann nur noch ein kulinarisc­hes Kontrastpr­ogramm – zum Beispiel der „Rote-Bete-Himbeer-Shot“der Münchner Suppenköch­in Sonja Riker. Die Suppe (Rote Bete, Zwiebel, Ingwer, Gemüsebrüh­e kochen und verquirlen) wird mit Himbeermar­k aufgepeppt und mit Vanille-Sahne und Dill dekoriert. Es ist eine echte Gute-Laune-Speise. Und die ÖkoBilanz wäre wohl auch o.k. gewesen, hätte es nicht zum Hauptgang noch ein Rehragout gegeben. Doch es musste sein. Anders wäre der Houellebec­q komplett unverdauli­ch gewesen.

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