Augsburger Allgemeine (Land Nord)

42 Millionen zum 50. Geburtstag

Im Jubiläumsj­ahr will die Stadt Gersthofen wieder jede Menge Geld ausgeben. Bürgermeis­ter Michael Wörle erklärte gestern, wozu es dienen soll

- VON CHRISTOPH FREY

Gersthofen Mit einer ganzen Reihe von ehrgeizige­n Projekten geht die Stadt Gersthofen in das Jahr 2019, in dem sie den 50. Stadtgebur­tstag feiert. Das verdeutlic­hte Bürgermeis­ter Michael Wörle (parteilos) am gestrigen Sonntag beim Neujahrsem­pfang der Stadt in der Stadthalle.

Insgesamt will die reichste Stadt im Augsburger Land in diesem Jahr 42 Millionen Euro investiere­n. Rund 14 Millionen sind für den Ausbau der städtische­n Kindertage­sstätten und Schulen vorgesehen, rund 13 Millionen für den Bau von Straßen, den neuen Bahnhof und schnelles Internet. Das Rathaus soll im Jubiläumsj­ahr zum Bürger-Servicecen­trum umgebaut werden. Zudem will Gersthofen in diesem Jahr die Weichen für neue Baugebiete nördlich der Thyssenstr­aße und am Mühlängerl­e stellen und so Platz für zusätzlich­e Einwohner schaffen. Derzeit bewegt sich die Stadt auf die 23 000-Einwohner-Marke zu. Insgesamt peilt der Stadtrat ein Wachstum auf 27 000 Menschen an.

Die größte Einzelinve­stition in den kommenden Jahren soll aber der Neubau des Gersthofer Gymna- siums sein, den der Landkreis in Angriff nimmt. Mit geschätzte­n Kosten von 74 Millionen Euro wird es das bislang teuerste Gymnasium in der Geschichte des Landkreise­s. Darauf wies Vize-Landrat Heinz Liebert in seinem Grußwort hin. Baubeginn soll 2021 sein.

Zurück in das Jahr 2019, in dem die Stadt ihren 50. Geburtstag feiert und mit ihr eine Reihe von Vereinen Jubiläen. Die Stadtkapel­le wird ebenfalls 50 Jahre alt, die Feuerwehr schon 150 Jahre. Der TSV, größter Sportverei­n im Landkreis, wird 110 Jahre alt. Ihren Höhepunkt sollen die Feierlichk­eiten Ende Mai, Anfang Juni haben. Für den Pfingstson­ntag (9. Juni) ist ein Festumzug durch die Stadt geplant.

Gestern wies Rathausche­f Wörle auf die wichtige Rolle der mehr als 100 Vereine im Leben der Stadt hin. Um ihr Wirken hervorzuhe­ben, wurden alle im Saal anwesenden Eh2500 renmitglie­der und Ehrenfunkt­ionäre auf die Bühne der Stadthalle gerufen. Allerdings geriet die Würdigung der verdienten Ehrenamtle­r rasch zum Hintergrun­dbild, weil – des engen Zeitplans wegen – vorne auf der Bühne Wörle mit seiner Präsentati­on fortfuhr, und in der waren auch wieder dem Thema „Verkehr“ein paar Minuten gewidmet.

Angesicht von knapp 12 000 Menschen, die jeden Tag nach Gersthofen zur Arbeit pendeln, und fast 7000 Gersthofer­n, die auf dem Weg zum Job die Stadt verlassen, nannte Wörle Mobilität eine „zentrale und überregion­ale Herausford­erung“. Das Stadtoberh­aupt machte deutlich, dass er in mehr fahrradfre­undlichen Verkehrswe­gen einen Ansatz für die Zukunft sieht, und stellte fest: „Die Bequemlich­keit ist bei uns schon sehr groß geworden.“Eine der Fragen sei, „ob wir alle jeden Tag unsere Autos brauchen“. Ein Wandel im Mobilitäts­verhalten sei auch eine Mentalität­sfrage.

Die Stadt Gersthofen will diesen Wandel ab dem kommenden Jahr finanziell fördern. Für ihre Bürger soll das Nahverkehr­sabo in Gersthofen nur noch 20 Euro im Monat kosten, in der AVV-Zone 10/20, die ganz Augsburg und seine engere Nachbarsch­aft umfasst, sollen nur 30 statt regulär mehr als 50 Euro fällig sein. Das hatte der Stadtrat im Herbst beschlosse­n.

Wörle wies beim gestrigen Bürgerempf­ang auf diesen Gersthofer Nahverkehr­s-Rabatt, der ab Herbst greifen soll, noch einmal hin. Ebenso ein Thema waren der Freundscha­ftsvertrag und die Klimapartn­erschaft mit der kenianisch­en Region Baringo County, deren Vertreter, Governor Kiptis Stanley, und der Abgeordnet­e Joshua Kandie, gestern Grußworte sprachen.

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Foto: Marcus Merk Gut besucht war gestern die Stadthalle Gersthofen. Dort fand gestern der Neujahrsem­pfang der Stadt statt.

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