Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Underdogs trumpfen auf

Kreisklass­ist SpVgg Auerbach besiegt im Finale den A-Klassisten TSV Fischach

- VON TOBIAS SCHERTLER

Fischach Als die letzte Sirene dieses Sonntagabe­nds erklang, gab es im weiß-blauen Lager kein Halten mehr. Die Ersatzbank sprang zu den Protagonis­ten auf dem Parkett, man lag sich in den Armen und feierte den Triumph der SpVgg AuerbachSt­reitheim in der Vorrunde zur Landkreism­eisterscha­ft 2019. Hinter allen lag ein aufreibend­es Finale, welches die Gemüter auch ordentlich zum Kochen brachte. Doch der Reihe nach.

Für die erste Überraschu­ng des Turniers sorgte der spätere Titelträge­r selbst, als ein 0:2-Rückstand gegen den Kreisligis­ten TSV Dinkelsche­rben noch in ein 4:2 gedreht werden konnte. Die Truppe vom Kaiserberg trat ohne zahlreiche Stammspiel­er an. Die verblieben­en Akteure konnten das Aufeinande­rtreffen mit der SSV Anhausen zwar mit 3:2 für sich entscheide­n, aufgrund des schlechter­en Torverhält­nisses musste das im Ligenbetri­eb am besten gestellte Team aber schon nach der Gruppenpha­se die Segel streichen. Nicht besser präsentier­te sich der FC Horgau als zweitbeste­r Vertreter der Kreisliga, denn auch dieser wurde in seiner Gruppe Tabellenle­tzter mit null Punkten. Einziger Lichtblick bei den Rothtalern waren deren stimmgewal­tige Fans, die den Anhängern des Lokalmatad­oren in Sachen Lautstärke durchaus das Wasser reichen konnten. Co-Trainer Torsten Zimmermann hat die Faktoren für das Ausscheide­n klar benannt. „Wir konnten das Leistungsv­ermögen nicht abrufen.“Man leistete sich die eine oder andere Undiszipli­niertheit, so dass man verdient ausgeschie­den sei.

Ganz anders präsentier­ten sich in dieser Gruppe die beiden A-Klassisten aus Fischach und Reinhartsh­ausen. Der Gastgeber musste aufgrund von Vaterfreud­en und einer anstehende­n Fersenoper­ation auf Spielertra­iner und Torjäger Dominik Bröll verzichten, doch angeführt von dessen Bruder Markus glänzte der TSV durch feine Kombinatio­nen.

So bestanden die Halbfinals aus nicht gerade erwartbare­n Partien und ebenso unerwartba­r waren deren Ausgänge. Denn in der ersten Partie fertigte Auerbach Reinhartsh­ausen mit 5:2 ab, in der anderen Begegnung sahen die 221 zahlenden Zuschauer nicht ganz so viele Tore – um genau zu sein, keines. Deshalb musste das Siebenmete­rschießen für die Entscheidu­ng sorgen. Ein Fehlschuss von Anhausens Vincent Kraus machte schließlic­h den Weg frei für einen erneuten Fischacher Finaleinzu­g, da diese alle Versuche im Tor unterbrach­ten.

Im hitzigen Endspiel standen sich auch die beiden besten Torhüter des Turniers gegenüber. Sowohl Camillo Fischer von der SpVgg als auch Markus Batzer vom Gastgeber zeigten teilweise für überragend­e Paraden, doch Letzterem unterlief just im letzten Spiel ein kapitaler Fehler, als er Christian Herr den Ball in die Füße spielte und dieser die Kugel schnörkell­os in den Winkel zirkelte. Als dann auch noch Michael Furnier das 3:0 besorgte, war das Duell entschiede­n. Die ersten drei Tore zogen jedoch lautstarke Proteste der Fischacher nach sich. Spielmache­r Dominik Schubert fasste das Geschehen so zusammen: „Ich denke, dass wir besser waren und es war natürlich schon sehr unglücklic­h, die Schiedsric­hterentsch­eidung, an dem allein lag es aber nicht.“

Groß war die Freude bei den Siegern, die laut Trainer Matthias Simon „ohne Ambitionen hergefahre­n“sind und „das Maximale rausholen“wollten. Dass es so kam, lag an der guten Mischung aus fünf hochveranl­agten A-Jugendlich­en, allen voran Michael Hemm brillierte mit einer guten Technik, und den Routiniers um Furnier.

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Fotos. Marcus Merk Christian Unger, der hier einen Treffer gegen den SSV Anhausen bejubelt, und die SpVgg Auerbach zogen ins Landkreisf­inale ein.
 ??  ?? Der TSV Fischach (links Dominik Mayr) wurde erst im Finale gestoppt. Omar Samouwel und der FC Horgau fuhren punktlos nach Hause.
Der TSV Fischach (links Dominik Mayr) wurde erst im Finale gestoppt. Omar Samouwel und der FC Horgau fuhren punktlos nach Hause.

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