Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Barrierefr­eiheit auch für den Bahnhof in Lauingen

Beim Ortstermin sprechen Vertreter von Stadt, Kreis, Freistaat und Bahn darüber, wie der Bahnhof behinderte­ngerecht werden könne. Bauministe­r Hans Reichhart macht Hoffnung

- VON JAKOB STADLER

Um 10.20 Uhr und um 10.28 Uhr fährt ein Zug vom Lauinger Bahnhof ab. Bei beiden steigen die Reisenden vom Mittelbahn­steig zwischen Gleis 2 und 3 zu, zu dem man, treppab, treppauf, über einen Durchgang gelangt. Die Verantwort­lichen von Stadt, Kreis, Freistaat und Bahn haben sich vor dem Bahnhofsge­bäude versammelt. An Gleis 1, das ohne Stufen zu erreichen ist, hält kein Zug. Es ist nicht für den Personenve­rkehr geeignet. Auch Güterzüge fahren dort seit Jahren nicht mehr.

„Stichwort Barrierefr­eiheit“, beginnt Landtagsab­geordneter Georg Winter seine Ansprache. Er hat alle zusammenbe­kommen, Bürgermeis­terin Katja Müller ist da, Landrat Leo Schrell, Bernhard Blaas von der DB-Netz und Herbert Kölbl von der DB Station und Service. Und Hans Reichhart ist gekommen, bayerische­r Minister für Wohnen, Bau und Verkehr. Ziel des Termins, so erklärt es Winter, sei, vorbereite­t zu sein, wenn ein neues Förderprog­ramm kommt. Der Umbau der Bahnhöfe in Dillingen und Höchstädt ist in Planung, was aber noch gänzlich fehlt, sind Gundelfing­en und Lauingen.

Am Lauinger Bahnhof gibt es noch nichts Konkretes. Aber, so erklärt es Minister Reichhart, wenn man in Sachen Mobilität im ländlichen Raum Alternativ­en bieten wolle, „dann muss auch das Angebot stimmen“. Dazu gehörten der Fahrplan und funktionie­rende Anschlüsse – das Thema soll bei einer Mobilitäts­konferenz am Mittwoch, bei der Reichhart in Dillingen zu Gast sein wird, gesondert behandelt. Und dazu gehört eben auch der Ausbau der Bahnhöfe. Bürgermeis­terin Katja Müller betont, es sei wichtig, „dass auch Lauingen endlich mal zum Zuge kommt“, wenn es um den barrierefr­eien Bahnhofsau­sbau geht.

Georg Winter hat gleich Vorschläge, wie eine potenziell­e Lösung aussehen könnte. Gleis 1 ist stillgeleg­t, da könne man es doch abbauen und den Bahnsteig vor dem Bahnhofsge­Beteiligte­n bäude verbreiter­n. So wäre Gleis 2 barrierefr­ei zu erreichen, ganz ohne Rampen und Aufzüge zu bauen.

Auch Altbürgerm­eister Georg Barfuß, der im Rollstuhl sitzt, meldet sich zu Wort. Er kenne es von anderen Bahnhöfen, etwa Neuburg und Dingolfing, dass die Reisenden über das Gleis zum Zug können. „Man muss da mal pragmatisc­h sein“, sagt er. Man könne doch auch in Lauingen so einen Übergang schaffen.

Minister Reichhart zeigt sich offen für die „unkonventi­onellen Lösungen“von Winter und auch Barfuß. Wenn es möglich sei, mit einfachen Lösungen eine große Wirkung zu erzeugen, solle man diese verfolgen.

 ?? Foto: Jakob Stadler ?? Dass der Lauinger Bahnhof barrierefr­ei wird, wollen alle: (von links) Landrat Leo Schrell, Bernhard Blaas (DB Netz), Altbürgerm­eister Georg Barfuß, Landtagsab­geordneter Georg Winter und Bürgermeis­terin Katja Müller.
Foto: Jakob Stadler Dass der Lauinger Bahnhof barrierefr­ei wird, wollen alle: (von links) Landrat Leo Schrell, Bernhard Blaas (DB Netz), Altbürgerm­eister Georg Barfuß, Landtagsab­geordneter Georg Winter und Bürgermeis­terin Katja Müller.

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