Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Simon Lang erkocht einen Stern fürs Drei Mohren

Bislang war das „August“in der Villa Haag als einziges Haus in der Stadt im „Guide Michelin“aufgeführt. Nun ist eine weitere Adresse dazugekomm­en. Doch wofür stehen die Auszeichnu­ngen eigentlich?

- VON JAN KANDZORA

Augsburg hat künftig ein weiteres Sterne-Restaurant. Wie am Dienstag bekannt wurde, bekommt das „Sartory“des Hotels Drei Mohren einen Stern des wichtigste­n Gourmet-Führers „Guide Michelin“. Im Sartory, das es seit 2012 gibt, ist der Augsburger Gourmetkoc­h Simon Lang seit 2016 Küchendire­ktor.

Der ambitionie­rte Koch wurde von Fachleuten seit Jahren als angehender Sternekoch gehandelt – nun ist er also auch einer. Hoteldirek­tor Theodor Gandenheim­er sagt auf Anfrage unserer Zeitung, für das Haus sei „ein Traum in Erfüllung gegangen“. Es sei eine Auszeichnu­ng für das Drei Mohren, aber in erster Linie für das Sartory. Simon Lang und sein Team seien für ihre Arbeit belohnt worden. „Wir freuen uns wahnsinnig und sind stolz“, sagt Gandenheim­er. Nun wolle man versuchen, das hohe Niveau weiter zu halten. Das „Sartory“ist damit neben dem „August“von Zwei-Sterne-Koch Christian Grünwald in der Villa Haag das zweite Sterne-Restaurant in der Stadt. Grünwald hatte kürzlich gegenüber unserer Zeitung gesagt, er „habe leichtes Bauchgrumm­eln“vor der Bekanntgab­e der Bewertunge­n für 2019. Das war offenbar unbegründe­t: Nun erhielt das August zum elften Mal zwei Sterne des „Guide Michelin“.

Ein weiterer wichtiger Restaurant­führer, der Gault & Millau, ist in seiner neuesten Ausgabe bereits seit November 2018 im Handel. Er vergibt keine Sterne, sondern Punkte nach dem französisc­hen Schulnoten­system, das von 0 bis 20 reicht, sowie Hauben, deren Zahl sich an der Anzahl der Punkte bemisst. Augsburger Restaurant­s erhielten zwei Mal 14 (August, Färberei) und einmal 13 Punkte (Sartory) sowie jeweils eine Haube. Zwei Lokale, das August und die Färberei, waren in dem Führer bereits in früheren Ausgaben geehrt worden, das Sartory schaffte es auch in dem Fall neu in den Gault & Millau. Die Färberei ist aktuell jedoch geschlosse­n: Es wird renoviert. Mitte März soll es dort dem Vernehmen nach mit einem neuen Chefkoch weitergehe­n.

Im Guide Michelin soll ein Stern Folgendes bedeuten: „Eine Küche voller Finesse – einen Stopp wert.“Zwei Sterne stehen für: „Eine Spitzenküc­he – einen Umweg wert“, drei Sterne wiederum für: „Eine einzigarti­ge Küche – eine Reise wert.“Bundesweit gibt es nun zehn Drei-Sterne-Restaurant­s, 38 Restaurant­s haben zwei Sterne. Die Kritiker zeichneten dieses Mal so viele Lokale mit Sternen aus wie nie zuvor. Insgesamt sind es 309 Restaurant­s. Neun mehr als noch 2018.

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Foto: Anne Wall Christian Grünwald vom Restaurant „August“hat seine zwei Sterne auch diesmal verteidigt.
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Foto: Silvio Wyszengrad Hat gut lachen: Simon Lang hat für das Restaurant „Sartory“erstmals einen Stern erkocht.

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