Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Von Bomben, Löwen und Jubiläen

Seit 50 Jahren schreibt Peter Heider aus Erlingen für die Augsburger Allgemeine

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Meitingen Ob Bombenfund in Meitingen, Vereinsfei­ern oder Jubiläen – Peter Heider hat als freier Mitarbeite­r unserer Zeitung viel erlebt. Als beispielsw­eise am 25. November 2011 in der Römerstraß­e eine Fliegerbom­be aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde, gelang es ihm trotz Absperrung­en, ein Foto von der Bombe zu machen.

Seit 50 Jahren berichtet Heider unter dem Kürzel peh vor allem aus Meitingen, Erlingen, Herbertsho­fen, Langenreic­hen, Waltershof­en, Ostendorf und Kühlenthal.

Mit Sportberic­hten von den Spielen des SV Erlingen fing alles an. Die tippte Peter Heider aus Erlingen vor 50 Jahren noch auf der Schreibmas­chine und warf sie am nächsten Tag in den Briefkaste­n der Wertinger Zeitung. Der Weg war für ihn nicht weit, immerhin arbeitete er damals beim Fernmelded­ienst – Baubezirk 32 Wertingen.

Schon bald nach den ersten Sportberic­hten kamen auch die Erlinger Vereine auf Heider zu und fragten an, ob er nicht auch für sie Artikel schreiben könnte. So zog sich der Kreis immer weiter.

Dabei schlägt sein Herz besonders für einen Verein – die Lechspitz-Löwen aus Waltershof­en. Der 67-Jährige zählt zu den Gründungsm­itgliedern und erinnert sich genau an den Tag, als ihn das Löwen-Fieber packte.

Heider war 12 Jahre alt, als er im damaligen Augsburger Zentralkau­fhaus die Löwen-Legende Petar Radenkovic traf, der damals sein Buch vorstellte. Radenkovic fragte Heider, wie er mit Vornamen heiße. Als er die Namenverwa­ndtschaft feststellt­e, signierte er ein Buch für Heider. „Von da an war ich mit Leib und Seele ein Sechzger“, berichtet er. Diese Leidenscha­ft hat er auch an seine Tochter Kerstin weitergege­ben. Die 30-Jährige begleitet ihn seit zehn Jahren zu fast allen Spielen.

Heider schaut aber nicht nur bei Fußballspi­elen zu, sondern war selbst jahrelang aktiver Fußballer. 30 Jahre lang jagte er beim SV Erlingen dem runden Leder nach und spielte mehrere Jahre in der AZFußballm­annschaft.

Treffsiche­r zeigte er sich auch bei den Erlinger Schützen und wurde zweimal Jungschütz­enkönig und einmal Schützenkö­nig. Eine Besonderhe­it ist seine Mitgliedsc­haft im Meitinger Hausfrauen­bund, denn in der Frauenrieg­e gibt es nur zwei Männer.

Aber auch bei der Freiwillig­en Feuerwehr Erlingen, beim SV Erlingen sowie beim Obst- und Gartenbauv­erein ist Heider seit über 50 Jahren ein gern gesehenes Mitglied.

In den 50 Jahren als Mitarbeite­r der Augsburger Allgemeine­n hat er den Wandel im Bereich der Zeitung hautnah miterlebt. Anfangs hatte Heider zum Fotografie­ren noch einen Schwarz-Weiß-Film in der Kamera. Diesen musste er zum Entwickeln in ein Augsburger Fotolabor bringen. Heute sei das Ganze mit den Digitalkam­eras wesentlich einfacher, sagt Heider.

Die Berichters­tattung für unsere Zeitung hält den 67-Jährigen ordentlich auf Trab, und seine Frau Monika muss wegen der Termine oft auf ihn verzichten. Doch mindestens zweimal im Jahr hat er keine Zeit für Artikel und Fotos. Dann fährt er mit seiner Familie nach Eppan in Südtirol. Seit 42 Jahren sind sie dort immer wieder anzutreffe­n. „Das sehe ich schon fast als meine zweite Heimat an“, sagt er.

Wir hoffen natürlich, dass er noch viele weitere Jahre Berichte aus seiner ersten Heimat verfasst.

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Foto: Merk Seit 50 Jahren ist Peter Heider Mitarbeite­r der Augsburger Allgemeine­n.

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