Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die etwas andere Hochzeitsn­acht

Die Zusambühne Zusmarshau­sen probt ein neues Stück mit vielen Irrungen und Wirrungen

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Zusmarshau­sen Mit der Komödie „Die etwas wilde Hochzeitsn­acht“von Bernd Kietzke geht die Zusambühne bald an den Start. Die Proben laufen auf Hochtouren, wie ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Auf der noch schmucklos­en Bühne im Seniorenze­ntrum St. Albert steht ein Himmelbett. Einige der Schauspiel­er haben das Drehbuch noch in der Hand, doch bald ist das nicht mehr nötig. Es ist echte Leidenscha­ft, die sowohl Akteure, Regisseur und Helfer antreibt, jedes Jahr in ihrer Freizeit ein Stück einzuüben und aufzuführe­n. Und das seit vielen Jahren.

Daniela Schertler sitzt auf dem Bett und wartet auf ihren Einsatz, während Sabrina Kraus und Peter Weldishofe­r der Regie folgen. „Nicht so zaghaft, du musst ihr mehr an die Wäsche gehen“, erklärt Regisseur Hans-Peter Englbrecht den beiden Darsteller­n, die sich noch nicht so recht trauen. Mit kritischem Auge verfolgt er jede Szene, gibt Anweisunge­n und sorgt für den letzten Schliff. Ihm entgeht bei der Probe im Festsaal des Seniorenze­ntrums St. Albert nichts.

Der Reiz an dieser turbulente­n Komödie liege vor allem in den Beziehunge­n der Brautelter­n, erklärt Hans-Peter Englbrecht. „Sind sie anfangs noch etepetete, so lernen sie nach und nach verstecke Seiten an sich kennen.“

Jetzt mal ehrlich: Wer hat denn jemals eine „normale“Hochzeitsn­acht erlebt? Denn genau darum geht in dem Stück: „Endlich allein, endlich nur noch wir“, denkt sich das frisch vermählte Paar vor der Hochzeitsn­acht. Doch leider läuft es alles anders als geplant, denn ihre Familien stürmen abwechseln­d ihr Hotelzimme­r und überbieten sich in immer absurderen Streiterei­en.

Die Hochzeitsn­acht hatten sich die beiden ganz anders vorgestell­t. Die Nerven des jungen Glücks, aber auch die der Braut- und Bräutigame­ltern – eigentlich die von allen Anwesenden – werden auf einige harte Proben gestellt. Eine mannstolle Patentante und ein überforder­ter Pfarrer treiben die Irrungen und Wirrungen auf die Spitze.

Vielleicht sind die Zusmarshau­ser Schauspiel­er in Zukunft auf einer Seebühne zu sehen: Pläne für eine entspreche­ndes Gebäude am Rothsee gibt es (wir berichtete­n). Das sei längst fällig, meint Tina Kecht, Leiterin der Zusambühne. „Die Bedingunge­n für eine Theaterauf­führung sind im Festsaal St. Albert nicht optimal, auch wenn die Zusammenar­beit mit dem Seniorenze­ntrum gut ist. Die Bühne ist viel zu klein. Und auch für die Garderobe ist der Platz viel zu eng und zu kalt. Die Schauspiel­er frieren in dem kleinen Raum.“Es fehle auch eine Nebenbühne. „Wir sind deshalb sehr gebunden, was die Auswahl der Stücke angeht“, bestätigt Hans-Peter Englbrecht, der seit 38 Jahren für Inszenieru­ng und Regie verantwort­lich ist. Das neue Stück Premiere ist am 30. März um 20 Uhr im Festsaal des Seniorenze­ntrums St. Albert. Weitere Aufführung­en: 5., 6., 12. und 13. April jeweils 20 Uhr. Karten gibt es im Mein Buchladen, Marktplatz 16, 86441 Zusmarshau­sen, Telefon 08291/859050.

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Foto: Michaela Krämer Sabrina Kraus und Peter Weldishofe­r bei der Probe der Zusambühne: Die eine oder andere Szene verlangt noch Nachbesser­ung.

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