Augsburger Allgemeine (Land Nord)
An der kaputten Stadtmauer geht nichts vorwärts
Die Gefahrenstelle in der Thommstraße ist weiterhin abgesperrt. Die Stadt sagt, wie es jetzt weitergeht
Der Zwischenfall ereignete sich am 10. Februar. An jenem Sonntagabend brachen aus einem Stützpfeiler der Stadtmauer an der Thommstraße mehrere Steine heraus. Die Unglücksstelle wurde danach abgesperrt, auch zwei weitere Stützpfeiler an der Mauer sind bis heute nicht zugänglich. Die Stadtmauer selbst ist allerdings nicht einsturzgefährdet. Dies hat Baureferent Gerd Merkle von Anfang an betont.
Zweieinhalb Wochen nach dem Vorfall geht an den abgesperrten Rundpfeilern allerdings nichts voran. Merkle sagt, dass weitere Untersuchungen nötig seien, um die Dinge abschließend zu beurteilen. Für den beschädigten Pfeiler gibt es allerdings eine sich abzeichnende Entwicklung: „Es ist geplant, die äußere Tragschale abzutragen, da ein Neuaufbau erfolgen muss, um die Stabilität wieder herzustellen.“
Die Stützpfeiler wurden im 16. Jahrhundert nachträglich vor die bestehende Stadtmauer gesetzt. Eine richtige Verstärkung stellen sie aber nicht dar, weil sie zum einen nur punktuell vorhanden sind und sich zum anderen bereits stellenweise von der Stadtmauer gelöst haben.
Bei der Stadt ist man gegenwärtig dabei, die finanziellen Folgen des Schadensfalls auszuloten. Anfangs war davon ausgegangen worden, dass der kaputte Pfeiler einen Schaden von mindestens 60000 Euro verursacht habe. Dieser Beitrag könnte sich jedoch deutlich erhöhen. Merkle sagt: „Genauere Angaben zu den Kosten können erst nach Abschluss der Untersuchungen und einem vorliegenden Sanierungskonzept gemacht werden.“
Die Stadt wird aber verursachen, Zuschüsse für die Reparatur zu erhalten. Partner ist in diesem Fall das Landesamt für Denkmalpflege.
Die beschädigte Stadtmauer wird auf alle Fälle in diesem Jahr saniert. Diese Entscheidung war bereits getroffen worden, bevor der Zwischenfall am Stützpfeiler sich ereignete. Nun wird aber intern geprüft, an welcher Stelle genau man mit den Sanierungsarbeiten beginnen wolle, sagt der Baureferent.