Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Junge Union stolpert über Po-Plakat

CSU-Nachwuchs stoppt Kampagne nach Sexismus-Kritik

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Mettenheim Das Bild auf dem Plakat zeigt einen weiblichen Po in einer engen Lederhose mit einer HirschStic­kerei auf der linken Gesäßtasch­e. Die Frau hat ihre beiden Hände seitlich darauf abgestützt – und dazu ist der Slogan abgedruckt „Jetzt pack ma’s an!“. Mit diesem Plakat hat die Junge Union im oberbayeri­schen Mettenheim (Landkreis Mühldorf am Inn) versucht, im Kommunalwa­hlkampf auf sich aufmerksam zu machen. Das ist gelungen – allerdings nicht ganz so, wie es sich der CSU-Nachwuchs vorgestell­t hatte.

Denn ein Foto dieses Plakates landete im Internet und machte in den sozialen Netzwerken rasant die Runde. Die Reaktionen darauf waren erwartbar: „Wahlplakat­e from Hell: Frauenförd­erung bei der JU“oder „Unterste Schublade“lauteten nur zwei Kommentare auf den Plattforme­n. Der Vorwurf der Frauenfein­dlichkeit und des Sexismus stand im Raum – und der JUOrtsverb­and ruderte nach diesen Vorwürfen schnell zurück. Die Kampagne wurde gestoppt und die Plakate wieder abgehängt.

„Mit unserem Plakat wollten wir einen Eyecatcher erzeugen und uns von den üblichen Wahlplakat­en abheben. Jedoch sind wir damit wohl über das Ziel hinausgesc­hossen“, erklärte

Wahlkampf steht unter dem Motto: Wir packen an

die Junge Union Mettenheim am Donnerstag. „In keinster Weise wollten wir damit eine Grundsatzd­ebatte über Sexismus auslösen“, hieß es weiter. „Wir distanzier­en uns von jeglicher Art von Frauenfein­dlichkeit und wollten damit keinesfall­s unter die Gürtellini­e gehen. Deshalb haben wir vorsorglic­h diese Plakate entfernt.“

Der Junge-Union-Ortsverban­d im oberbayeri­schen Mettenheim hatte sich nach eigenen Angaben heuer bewusst dazu entschiede­n, zur Kommunalwa­hl im März mit einer eigenen Liste anzutreten. „Unser Wahlkampf steht unter dem Motto ,Frischer Wind für Mettenheim‘ und ,Wir packen an‘, da wir jungen, engagierte­n Mettenheim­ern die Möglichkei­t bieten wollen, sich in der regionalen Kommunalpo­litik einzubring­en“, hieß es.

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