Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Brunnenabdeckung aus Holz ist historisch stimmig
Zu unserem Berichten über die Abdeckung der Welterbe-Brunnen in den Herbst- und Wintermonaten:
Auf eines kann man sich in Augsburg verlassen: Schaut ein auswärtiger „Experte“vorbei und äußert ohne Faktenwissen was auch immer, sind eine devotes „Ach so?“und allzu oft auch ein langer Zeitungsbeitrag programmiert. Sind denn alle Augsburger doof, oder gibt es hier keine Experten, die man fragen könnte? Die Diskussion um verglaste Monumentalbrunnen oder auch beheiztes Brunnenwasser ist ein Musterbeispiel für einen Reflex, der offenbar auf einem tief sitzenden, Augsburg-typischen Minderwertigkeitskomplex basiert. Wenn sich ein Unesco-Experte darüber wundert, dass im Winter Winter ist, ist das seine Sache. Und ja: Ulrich Müllegger vom Unesco-Büro hat recht damit, dass eine Verglasung erstens auch nicht viel schöner und zweitens eine unnütze Ausgabe wäre. Und ja: Baureferent Gerd Merkle und Jürgen Fergg von den Stadtwerken haben recht, wenn sie darauf verweisen, dass beheiztes Brunnenwasser im Zusammenhang mit einem ökologisch heiklen Thema wie Wasser wohl kaum eine adäquate Lösung darstellen kann. Die hölzernen Einhausungen der Monumentalbrunnen sind eine vor dem historischen
Hintergrund stimmige, seit jeher geübte Praxis, die also auch und gerade bei der Unesco gut ankommen sollte. Womit Müllegger ebenfalls absolut recht hat: Dass die Stadt seit Jahr und Tag mitten in der Hochsaison des Städtetourismus – meist lange vor dem ersten zarten Fröstchen – die welterbewürdigen Brunnen abstellt und einhaust, ist kontraproduktiv.
Martin Kluger, Augsburg
Anteils bei Schulwegen trotz Bezuschussung. Dies könnte auch daran liegen, dass immer weniger Schulbusse fahren. So wurde zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2019 – ohne Vorankündigung – unser morgendlicher Schulbus nach Augsburg seitens des AVV einfach gestrichen. Von jetzt an fahren im Frühbus alle Schüler, die um 8 Uhr in der Schule sein müssen (mithin deren überwältigende Mehrheit) gemeinsam mit den erwachsenen Berufspendlern, die das zeitliche Schicksal mit deren Arbeitsbeginn teilen.
Dies hat zur Folge, dass Schüler und Erwachsene in ein- und demselben Gefährt versuchen, nach Augsburg-Innenstadt zu gelangen dies inzwischen zu „indischen“Verhältnissen geführt hat.
Mittlerweile haben einige der erwachsenen Stammgäste offensichtlich keine Lust mehr, sich wie die Sardinen in die Büchse quetschen zu lassen und fahren wieder mit dem Pkw zur Arbeitsstelle. Chapeau an den AVV für diese Idee der Optimierung seiner Verkehrsmittel in Zeiten des Klimawandels!
Andreas Doblinger, Gablingen-Lützelburg
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