Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Und plötzlich lief ein Stier über die MAN-Brücke…
Ein Stier hat mittags den Verkehr kurzzeitig zum Erliegen gebracht. Warum das Tier auf der Straße marschierte
Neu ist es nicht, dass in Augsburg bisweilen tierischer Verkehr herrscht. Dass sich unter die Autofahrer aber ein tatsächliches Rindvieh mischt, kommt nicht allzu häufig vor. Dementsprechend verwundert müssen die Verkehrsteilnehmer am Mittwochmittag auf der MANBrücke gewesen sein.
Dort kam der Verkehr wegen eines Vierbeiners vorübergehend zum Erliegen. Ein kapitaler Stier trabte nämlich über die Lechbrücke. Es war gegen 12.25 Uhr, als ein entsprechender Notruf bei der Integrierten Leitstelle einging. Wie die Berufsfeuerwehr berichtet, war das Tier aus einem Autoanhänger gefallen. Feuerwehrsprecher Friedhelm Bechtel sagte später, dass ihn das nicht gewundert habe. Der Anhänger sei ihm für das recht große Tier doch ziemlich klein erschienen. Laut einem Augenzeugen rappelte sich der Stier jedenfalls auf und marschierte auf der Brücke entlang.
Als die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr eintrafen, war der Stier bereits auf das UPM-Werksgelände gelaufen. Für ihn wurde der Weg zur Sackgasse. Die Berufsfeuerwehr schloss das Tor, damit das Tier nicht mehr abhaute. Allerdings konnte der 20 Monate alte Stier, der sichtlich verwirrt und aufgebracht war, dort nicht bleiben. Mit vereinten Kräften wurde er wenig später in den Anhänger eines extra organisierten Tiertransporters bugsiert. Auch der Fahrer des Autos mit Anhänger war dabei. Zuvor allerdings passierte noch ein Malheur.
Der Stier, den die Feuerwehr kurzerhand auf den Namen „Sandro“taufte, wollte noch zwischen dem Auto mit Tieranhänger und einem Lkw hindurchlaufen. „Sandro“unterschätzte dabei offensichtlich seine Breite. Er demolierte laut Berufsfeuerwehr den Pkw kräftig an der hinteren Fahrzeugseite.
Auf Augsburgs Straßen gibt es immer wieder mal Vorkommnisse mit Tieren. Vor inzwischen elf Jahren lief an der Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr an der Berliner Allee plötzlich eine Kuh vorbei. Damals war „Molli“aus dem Schlachthof
ausgebüxt. Der Ausflug in die Freiheit währte allerdings nicht lange. Kuh „Molli“wurde in der Tiefgarage des Modeparks Röther eingefangen und wenig später geschlachtet. Dieses Schicksal ereilte auch „Sandro“. Wie unsere Redaktion aus zuverlässigen Kreisen erfuhr, wurde der Stier wenig später tatsächlich im Augsburger Schlachtbetrieb geschlachtet. „Der hängt schon in der Kühlung“, hieß es.