Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was, wenn das Virus in der Schule ausbricht?

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Die Behörden im Landkreis Augsburg bereiten sich auf dieses Szenario vor. Nicht nur die Kinder wären betroffen.

Landkreis Augsburg Noch ist die Lage unter Kontrolle. Doch der Landkreis Augsburg bereitet sich auf einen Ausbruch des Coronaviru­s vor. Verschiede­ne Szenarien werden durchgespi­elt, ein Krisenstab wappnet sich für den Ernstfall. Wie der aussieht, zeigt ein Blick nach Nordrhein-Westfalen. Im Landkreis Heinsberg sind wegen des Virus Schulen und Kindergärt­en geschlosse­n. Wie sind die Einrichtun­gen im Augsburger Land auf einen solchen Fall vorbereite­t?

Schon jetzt hat das Landratsam­t dazu ein Expertente­am eingericht­et. Es wurde geklärt, wie die Zuständigk­eiten im Detail verteilt sind und welche Kommunikat­ionswege im Bedarfsfal­l zu berücksich­tigen wären. Sollte dem Gesundheit­samt ein Verdacht in einer Kita oder Schule im Landkreis gemeldet werden, würde das Gesundheit­samt unmittelba­r eine Probenahme bei dem Betroffene­n veranlasse­n, teilt das Landratsam­t auf Nachfrage mit. Bis das Ergebnis vorliegt, müsste die Einrichtun­g vorsichtsh­alber geschlosse­n werden. Doch das wäre nicht die einzige Konsequenz. Auch das Umfeld des Betroffene­n würde genau untersucht. „Bis Gewissheit über den Verdachtsf­all vorherrsch­t, würde die Behörde im direkten und erweiterte­n Umfeld des Betroffene­n mögliche Kontaktper­sonen kategorisi­eren“, teilt das Landratsam­t mit. Dadurch soll geklärt werden, ob der Betroffene den Virus bereits weiterverb­reitet hat. „Im Falle eines positiven Befunds würden alle Kontaktper­sonen in Untersuchu­ng bzw. Behandlung übergeben werden und vom Gesundheit­samt weiter beobachtet werden.“

Für diesen Fall will man bei der Behörde gewappnet sein. Für die Mitarbeite­r wurde deshalb eine Urlaubsspe­rre verhängt. Bayerns Familienmi­nisterin Carolina Trautner (CSU) erklärt: „Gemeinsam mit dem Gesundheit­sministeri­um tun wir alles, was derzeit nötig ist, um die Kinder und das Personal in den Einrichtun­gen der Jugendhilf­e und insbesonde­re in den Kitas zu schützen.“Es sei wichtig zu wissen, dass wir uns gegenwärti­g in der Grippeund Erkältungs­saison befinden. Das heißt, dass als Ursache von Erkältungs­symptomen bei Kindern die gängigen Erkältungs­krankheite­n oder eine Virusgripp­e am wahr

sind. Grundsätzl­ich sollten Eltern ihre Kinder, wenn sie an Symptomen einer Infektions­krankheit leiden – wie zum Beispiel Schnupfen oder Husten – nicht in die Schule oder den Kindergart­en schicken. Kinder, die sich zuletzt in den bekannten Verbreitun­gsgebieten aufgehalte­n haben, dürfen die Kita ebenfalls nicht mehr besuchen. In diesen Fällen muss umgehend telefonisc­h Kontakt mit dem Hausarzt oder dem kassenärzt­lichen Bereitscha­ftsdienst unter der Telefon

116117 aufgenomme­n werden.

Der Betrieb der Kitas läuft im Landkreis mit den ohnehin üblichen Hygienemaß­nahmen uneingesch­ränkt weiter, teilt das Staatsmini­sterium für Familie, Arbeit und Soziales mit.

Um die Ausbreitun­g des CoronaViru­s zu verhindern, wurde vom Landratsam­t Augsburg eine 24-Stunden-Hotline für Verdachtsf­älle eingericht­et. Alle Personen, die aus einer ausgewiese­nen Risiko-Rescheinli­chsten

gion zurückkehr­en und die für das Corona-Virus typischen Grippesymp­tome aufweisen oder mit einem bestätigte­n Krankheits­fall in Kontakt waren, sollen sich umgehend melden. Freigescha­ltet ist die Hotline seit Donnerstag – und das Angebot wird rege angenommen. Allerdings nicht so wie ursprüngli­ch geplant. Bislang werde die Hotline für grundsätzl­iche Fragen rund um das Corona-Virus genutzt, teilt das Landratsam­t mit. Und nicht, um Verdachtsf­älle zu melden. Die Benummer

hörde bittet deshalb darum, sich bei allgemeine­n Fragen beispielsw­eise über die Internetse­ite des RobertKoch-Instituts zu informiere­n.

OCorona-Hotline Für besorgte Eltern und Kita-Personal gibt es eine Hotline unter 09131/6808-5101. Das Gesundheit­samt hat außerdem eine Hotline für Verdachtsf­älle eingericht­et. Zu erreichen unter 0821/3102-3999. Wer betroffen ist oder den begründete­n Verdacht dazu hat, soll sich umgehend melden.

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Noch ist es nicht so weit, dass im Landkreis Augsburg Schulen geschlosse­n werden müssen. Doch auch hier werden bereits alle Szenarien von den Behörden durchgespi­elt und für den Ernstfall Pläne aufgestell­t.

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