Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Geduld ist gefragt
Die Einhausung von Bahn II geht nicht wirklich voran
Eine Einhausung für die Bahn II am Curt-Frenzel-Stadion lässt weiter auf sich warten. Nach Auskunft des Städtischen Sport- und Bäderamtes befinde sich das Projekt noch „im Stadium einer Vorstudie“. Diese war bereits im Oktober 2018 im Sportausschuss vorgestellt worden. Die Ausschuss-Mitglieder hatten damals einstimmig dafür plädiert, die Planungen dazu aufzunehmen.
Seitdem ist wenig passiert. Weil die Bahn II direkt an der Stadtmauer liegt, sollte ein städtebaulicher Wettbewerb ins Leben gerufen werden, um eine verträgliche Lösung zu finden. Laut Sport- und Bäderamt ist die Durchführung „in Aussicht genommen“. Es sei nicht einmal sicher, wie wahrscheinlich die Einhausung der Bahn II ist, auch Zahlen zum Bauvolumen können im Moment noch nicht genannt werden.
Für den AEV ist die Situation nicht zufriedenstellend. Präsident Wolfgang Renner sagt: „Klar würden wir uns wünschen, dass es mit der Einhausung schneller vorangeht.“Die Bahn II am Curt-Frenzel-Stadion sei ein wichtiger Bestandteil in der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. „Für unsere Laufschule, in der wir 119 Kinder haben, brauchen wir die Bahn II.“Erschwerend kommt hinzu, dass bei den milden Temperaturen im Winter nicht immer beste Bedingungen herrschen. „Es dauert jetzt länger, bis wir den Betrieb auf der Bahn aufnehmen können.“
Im täglichen Trainingsbetrieb der zehn Jugendmannschaften könne viel auf die Bahn I, also das Stadion, verlegt werden, sagt Renner. Doch um national konkurrenzfähig zu bleiben, brauche es zwingend eine Überdachung für die Bahn II. „Wir haben da noch einen Vorsprung. Unsere U20 spielt in der DNL, da ist München noch nicht vertreten“, sagt er. Doch dort entsteht ein neues Eissportzentrum mit drei überdachten Trainingsbahnen, auch in Berlin sind die Rahmenbedingungen besser: „Da haben sie die Möglichkeit, elf Monate auf Eis zu trainieren“, erzählt Renner. Schon im Februar 2019 hatte Vize-Präsident Lukas Gebele, damals noch AEV-Jugendleiter, betont, dass es eine baldige Lösung brauche. Im vergangenen Jahr wurde außerdem beschlossen, 600000 Euro, die eigentlich für einen städtischen Kunstrasenplatz bestimmt waren, für die Arbeiten am Curt-Frenzel-Stadion zu verwenden. Für Renner ist klar, dass es andere große Projekte gibt, die die Stadt angehen muss: die Arbeiten am Eiskanal, der für die WM 2022 tauglich gemacht wird, und ein wettkampftaugliches 50-Meter-Becken für die Schwimmer. „Ich habe das Gefühl, dass unser Projekt an dritter Stelle steht“, sagt Renner.
Für den Präsidenten hätte eine Überdachung beziehungsweise Einhausung weitere Vorteile. Einerseits seien der öffentliche Lauf und der Schlägerlauf leichter durchführbar. Zweitens wäre die Lärmbelastung für Anwohner – das Training geht teils bis 22 Uhr – geringer.
Während auf die Einhausung gewartet wird, tut sich an anderer Stelle was rund um Bahn II. Die Kälteerzeugungsanlage werde fortlaufend erneuert, teilt das Sportund Bäderamt mit. Die beiden Sanitär-Container sollen erneuert werden. Außerdem sollen zwei weitere Umkleide-Container aufgestellt werden. Diese sind in Auftrag gegeben, nach Ende der laufenden Eissaison sollen die montiert werden.