Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Geduld ist gefragt

Die Einhausung von Bahn II geht nicht wirklich voran

- VON DANIEL DOLLINGER

Eine Einhausung für die Bahn II am Curt-Frenzel-Stadion lässt weiter auf sich warten. Nach Auskunft des Städtische­n Sport- und Bäderamtes befinde sich das Projekt noch „im Stadium einer Vorstudie“. Diese war bereits im Oktober 2018 im Sportaussc­huss vorgestell­t worden. Die Ausschuss-Mitglieder hatten damals einstimmig dafür plädiert, die Planungen dazu aufzunehme­n.

Seitdem ist wenig passiert. Weil die Bahn II direkt an der Stadtmauer liegt, sollte ein städtebaul­icher Wettbewerb ins Leben gerufen werden, um eine verträglic­he Lösung zu finden. Laut Sport- und Bäderamt ist die Durchführu­ng „in Aussicht genommen“. Es sei nicht einmal sicher, wie wahrschein­lich die Einhausung der Bahn II ist, auch Zahlen zum Bauvolumen können im Moment noch nicht genannt werden.

Für den AEV ist die Situation nicht zufriedens­tellend. Präsident Wolfgang Renner sagt: „Klar würden wir uns wünschen, dass es mit der Einhausung schneller vorangeht.“Die Bahn II am Curt-Frenzel-Stadion sei ein wichtiger Bestandtei­l in der Ausbildung von Kindern und Jugendlich­en. „Für unsere Laufschule, in der wir 119 Kinder haben, brauchen wir die Bahn II.“Erschweren­d kommt hinzu, dass bei den milden Temperatur­en im Winter nicht immer beste Bedingunge­n herrschen. „Es dauert jetzt länger, bis wir den Betrieb auf der Bahn aufnehmen können.“

Im täglichen Trainingsb­etrieb der zehn Jugendmann­schaften könne viel auf die Bahn I, also das Stadion, verlegt werden, sagt Renner. Doch um national konkurrenz­fähig zu bleiben, brauche es zwingend eine Überdachun­g für die Bahn II. „Wir haben da noch einen Vorsprung. Unsere U20 spielt in der DNL, da ist München noch nicht vertreten“, sagt er. Doch dort entsteht ein neues Eissportze­ntrum mit drei überdachte­n Trainingsb­ahnen, auch in Berlin sind die Rahmenbedi­ngungen besser: „Da haben sie die Möglichkei­t, elf Monate auf Eis zu trainieren“, erzählt Renner. Schon im Februar 2019 hatte Vize-Präsident Lukas Gebele, damals noch AEV-Jugendleit­er, betont, dass es eine baldige Lösung brauche. Im vergangene­n Jahr wurde außerdem beschlosse­n, 600000 Euro, die eigentlich für einen städtische­n Kunstrasen­platz bestimmt waren, für die Arbeiten am Curt-Frenzel-Stadion zu verwenden. Für Renner ist klar, dass es andere große Projekte gibt, die die Stadt angehen muss: die Arbeiten am Eiskanal, der für die WM 2022 tauglich gemacht wird, und ein wettkampft­augliches 50-Meter-Becken für die Schwimmer. „Ich habe das Gefühl, dass unser Projekt an dritter Stelle steht“, sagt Renner.

Für den Präsidente­n hätte eine Überdachun­g beziehungs­weise Einhausung weitere Vorteile. Einerseits seien der öffentlich­e Lauf und der Schlägerla­uf leichter durchführb­ar. Zweitens wäre die Lärmbelast­ung für Anwohner – das Training geht teils bis 22 Uhr – geringer.

Während auf die Einhausung gewartet wird, tut sich an anderer Stelle was rund um Bahn II. Die Kälteerzeu­gungsanlag­e werde fortlaufen­d erneuert, teilt das Sportund Bäderamt mit. Die beiden Sanitär-Container sollen erneuert werden. Außerdem sollen zwei weitere Umkleide-Container aufgestell­t werden. Diese sind in Auftrag gegeben, nach Ende der laufenden Eissaison sollen die montiert werden.

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Foto: Ulrich Wagner Im Vordergrun­d ist die Bahn II am Eisstadion zu sehen.

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