Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wie aus Gülle Dünger wird
Laut ist es im Maschinenraum der Anlage Moroplant 20, die auf dem Anzenhof in Kühlenthal steht, und es riecht streng. Das ist nicht überraschend, denn der zu verarbeitende Ausgangsstoff ist Gülle, die bei der Schweinemast anfällt. Überraschend ist dagegen, was aus der Anlage herauskommt.
Altenmünster-Violau Eigentlich ist die Bücherei im Pfarrheim eine Erfolgsgeschichte. Über 10000 Bücher, Zeitschriften und Fachliteratur stehen bereit. Für eine kleine Gemeinde wie Altenmünster ist das ein herausragendes Angebot – und es wird gerne angenommen. Seit Dezember hat die Bücherei allerdings geschlossen. Grund dafür ist offenbar ein Streit um die Finanzierung der Einrichtung. Was ist passiert?
Träger der Bücherei in Violau ist die Pfarrei St. Michael, erklärt Pfarrer Thomas Pfefferer. Die Pfarrei stellt auch die Räumlichkeiten, eine ehemalige Hausmeisterwohnung, zur Verfügung. Finanziert wird die Bücherei von der Kirche, der Gemeinde und durch Einnahmen der Benutzer. Die Kirche unterstützte die Bücherei im vergangenen Jahr laut Pfarrer Pfefferer mit rund 6500 Euro. Etwa 4000 Euro stellte die Gemeinde Altenmünster bereit. Damit sollen vor allem neue Bücher finanziert werden. Das Team der Bücherei arbeitet ehrenamtlich. Doch das Geld reicht offenbar nicht aus. Wie Pfarrer Thomas Pfefferer erklärt, sei grundsätzlich zwar keine Miete für die Räumlichkeiten fällig, die Kosten für Strom, Heizung oder Reinigung würden aber immer teurer. Deshalb sollte der Mitgliedsbeitrag steigen. Eine Kostensteigerung, die dem ehemaligen Büchereiteam offenbar nicht gefiel. Der Pfarrer spricht von „großer Unzufriedenheit“im alten Team. Nun gibt es ein neues.
In den vergangenen Monaten habe es immer wieder Gespräche mit der alten Leitung, der Gemeinde und der Kirche gegeben, erzählt
Pfefferer. Diskutiert wurde unter anderem, ob die Kirche oder die Gemeinde nicht einfach mehr für den Unterhalt der Einrichtung zahlen könne. Das Ziel: eine gemeinsame Trägerschaft von Kirche und Gemeinde. Diese gemeinsame Trägerschaft steht nun offenbar bevor.
Wie Bürgermeister Bernhard Walter auf Nachfrage mitteilt, gab es am Mittwoch ein Treffen zwischen Dekan Pfefferer, dem Kirchenpfleger und dem Bürgermeister. Dabei sei ein Konzept zur gemeinsamen Trägerschaft ausgearbeitet worden. Das beutetet: Die
Gemeinde und die Kirche finanzieren die Bücherei zu gleichen Teilen. Dieses Konzept stellte Bürgermeister Walter in einer nicht öffentlichen Sitzung auch dem Gemeinderat vor. Laut Bürgermeister stieß es auf Anklang und stehe nun kurz vor dem Beschluss. Zuvor müsse allerdings noch die Kirchenverwaltung zustimmen. Doch was ändert sich mit der gemeinsamen Trägerschaft? In erster Linie: Die Gemeinde muss mehr zahlen. „Mit den 4000 Euro werden wir nicht mehr auskommen“, sagt Walter. Gleichzeitig wolle die Gemeinde als Träger aber auch mehr mitbestimmen. Zum Beispiel bei der Beschaffung neuer Medien, aber auch bei den Kosten für die Benutzer. Ob die steigen, werde sich zeigen. Zunächst müsse die Finanzierung ausgearbeitet werden. Mittlerweile hat sich ein neues Team für die Organisation der Bücherei gefunden. Insgesamt gebe es nun 26 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, sagt Pfefferer. Auch, wenn das alte Team offenbar im Streit zurücktrat, ist es dem Pfarrer ein Anliegen zu betonen, wie dankbar er dem ehemaligen Team ist. „Streit ist nie gut“, sagt der Geistliche. Aber:
„Wenn etwas aufgegeben wird, kann immer auch etwas Neues entstehen“, philosophiert der Geistliche. Auch Bürgermeister Walter dankt den vielen Ehrenamtlichen: „Sie sind die Basis für den Erfolg der Bücherei.“
Ein Ausweis für die Bücherei kostet derzeit acht Euro, für Familien 16 Euro. Ab Montag soll die Bücherei wieder geöffnet haben.
OÖffnungszeiten Sonntag 10.30 bis 12 Uhr, Montag 9 bis 17 Uhr, Mittwoch 15 bis 17 Uhr und Donnerstag 18 bis 19 Uhr.