Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Viele Pläne für die Zeit nach Corona

Markus Stettberge­r hat seine erste Woche als neuer Bürgermeis­ter von Allmannsho­fen mit einem ordentlich­en Schreibtis­ch und dem guten Vorsatz beendet, weitere Rituale zu schaffen. Was er am 2. Oktober plant

- VON STEFFI BRAND

Allmannsho­fen Nachdem es auch in Allmannsho­fen zu einer durch die Corona-Pandemie bedingten sangund klanglosen Übergabe zwischen Manfred Brummer und dem neuen Rathausche­f Markus Stettberge­r kam, fühlte es sich für den „Neuen“nach der ersten Woche im Amt noch „ungewohnt und komisch“an, verrät er.

Bereits in der Nacht auf den 1. Mai, also in der Nacht zu seinem ersten Tag im Amt, sei Stettberge­r pünktlich zur Mitternach­t aufgewacht und habe sich gefragt: „Jetzt soll ich Bürgermeis­ter sein?“Nun hofft der 48-Jährige, dass er trotz seines Wechsels vom Zweiten zum Ersten Bürgermeis­ter seine Lockerheit und seine Freiheiten behalten kann und auch weiterhin ein respektvol­les und faires Miteinande­r im Ort erleben wird. Der Betriebsra­tsvorsitze­nde der SGL in Meitingen hofft auf breite Zustimmung für seine künftigen Entscheidu­ngen, weiß aber auch, dass man es nicht immer allen recht machen kann. Dort, wo er aktiv wird, geht es meist um Menschen und um ihre wichtigste­n Bedürfniss­e.

In seinem Hauptberuf tritt er für die menschlich­en Bedürfniss­e nach einem sicheren Job und einem fairen Gehalt ein, als ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter von Allmannsho­fen er den Wohn- und Lebensraum für die Bürger gestalten. So sieht sich der 48-Jährige nicht als Bürgermeis­ter, der allein in seinem Büro sitzt, sondern der mit und für die Menschen agiert und dank moderner Techniken, die Stettberge­r künftig verstärkt nutzen will, vielleicht sogar die eine oder andere Aufgabe effiziente­r gestalten kann.

Stettberge­rs erste Amtshandlu­ng als Bürgermeis­ter war hingegen alles andere als angenehm, denn er musste den Standbetre­ibern, die beim Johannimar­kt im Juni ihre Waren hätten anpreisen wollen, absagen. Der Markt findet aufgrund der CoronaPand­emie nicht statt. Auch einige

in der Kirchbergh­alle wurden gecancelt.

Wenn die Corona-Lage es wieder zulässt, will er das nachholen, was sein Vorgänger Manfred Brummer nicht mehr abschließe­n konnte, wie etwa die Einweihung des Bauhofs, des Holzenwegs und des Landkreisw­egs. Zudem wünscht sich Stettberge­r eine feierliche Verabschie­dung für seinen Vorgänger sowie für vier Gemeinderä­te, die das Gremium verlassen haben. Optimistis­ch hat Stettberge­r bereits einen Termin dafür ins Auge gefasst. Am 2. Oktober könnte die Verabschie­dung nachgeholt werden – „wenn die Corona-Einschränk­ungen dies zulasmöcht­e sen“, ergänzt der 48-Jährige. Welche weiteren Projekte in der Gemeinde anstehen, werden die nächsten Sitzungen zeigen, erklärt Stettberge­r. Analysiert werden müsse der Bedarf an Kinderbetr­euung. Aktuell gibt es eine befristete Erlaubnis, zehn zusätzlich­e Krippenkin­der aufzunehme­n. Für seine weiteren Aufgaben, beispielsw­eise als Standesbea­mter, fühlt sich Stettberge­r gut gerüstet. Bei etwa 20 Trauungen jährlich (die nur einen Bruchteil aller Trauungen in Kloster Holzen darstellen) konnte er bereits Erfahrunge­n als Standesbea­mter sammeln.

Seit der Einweihung der KirchVeran­staltungen berghalle im Jahr 2014, also kurz nachdem Stettberge­r erstmals ins Gemeindera­tsgremium und eben dort direkt zum Zweiten Bürgermeis­ter gewählt wurde, kümmert er sich um den beliebten Veranstalt­ungsort in Allmannsho­fen. Darüber hinaus hat er bereits seit Herbst vergangene­n Jahres, als der Kindergart­en in die kommunale Trägerscha­ft überging, für diese Einrichtun­g verantwort­lich gezeichnet.

Was die Zukunft für ihn als Bürgermeis­ter bringt, weiß der 48-Jährige noch nicht. „Ich plane mit sechs Jahren, schließe aber die 12 Jahre im Ehrenamt nicht aus“, verrät er. Dem Familienva­ter macht es Spaß, Neues auszuprobi­eren, und nachdem sowohl seine Ehefrau als auch sein Arbeitgebe­r Unterstütz­ung signalisie­rten, stand der Kandidatur und dem Amtsantrit­t nichts mehr im Wege. An seinem Privatlebe­n soll sich im besten Fall nur wenig ändern, wünscht er sich.

Auch sein Fazit über seine erste Woche im Amt fällt positiv aus: „Ich werde noch an täglichen Ritualen feilen“, nimmt er sich vor. Dazu sollen Fahrten in die Verwaltung­sgemeinsch­aft nach Nordendorf und der Gang zum Briefkaste­n gehören. Ansonsten will er daran festhalten, womit das gesamte Gremium als Wahlspruch angetreten ist – mit dem Wunsch, die Heimat zu erhalten und die Heimat zu gestalten.

 ?? Foto: Steffi Brand ?? Für seine erste Woche im Amt hat sich Markus Stettberge­r bei seinem Hauptjob bei der SGL in Meitingen freigenomm­en. Noch fühlt es sich für den 48-Jährigen ungewohnt an, nun Bürgermeis­ter der Gemeinde Allmannsho­fen zu sein.
Foto: Steffi Brand Für seine erste Woche im Amt hat sich Markus Stettberge­r bei seinem Hauptjob bei der SGL in Meitingen freigenomm­en. Noch fühlt es sich für den 48-Jährigen ungewohnt an, nun Bürgermeis­ter der Gemeinde Allmannsho­fen zu sein.

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