Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Dran bleiben
Dortmund hat den Re-Start überzeugend gemeistert. Jetzt will man gegen Wolfsburg nicht stolpern
Nein, mit Erling Haaland hat Borussia Dortmund in der Winterpause sicherlich nicht den schlechtesten Transfer getätigt. In nur neun Saisonspielen traf der junge Däne bereits zehn Mal. Der letzte Torerfolg gelang dem 19-Jährigen am vergangenen Wochenende, als die Bundesliga nach zehnwöchiger Zwangspause wieder den Spielbetrieb aufnehmen konnte.
In der 29. Minute schlug der Vollblutstürmer im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 zu – und stellte auf 1:0 für seine Farben. Es war durchaus ein historischer Treffer. Denn damit leitete er nicht nur den 800. Bundesliga-Sieg der Schwarz-Gelben ein, sondern schoss gleichzeitig auch den 2500 Gegentreffer für Königsblau im Oberhaus. Nebenbei ist Haaland jetzt Zweiter, wenn es darum geht, schnellstmöglich zehn Tore in der Bundesliga zu erzielen. Dafür benötigte er nur 541 Minuten, lediglich Ex-Borusse Paco Alcacer war da mit 281 Zeigerumdrehungen noch schneller.
In der Verfolger-Rolle
Apropos Zweiter: Diese Position nimmt der BVB derzeit in der Tabelle ein. Vor der Saison hatte man die erste Meisterschaft seit 2012 als Ziel ausgegeben. Mit vier Punkten Rückstand auf Serienchampion Bayern München gehen die RevierKicker in die abschließenden acht Spieltage. Mit dem 4:0 vom Wochenende gegen die nun achtplatzierten Schalker setzte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre ein deutliches Zeichen, dass mit ihr weiterhin gerechnet werden muss.
Momentan erscheinen auch nur die Borussen dazu imstande, dem Team aus der bayerischen Landeshauptstadt den achten Titel in Serie vermiesen zu können. Vier Zähler beträgt der Rückstand auf die Roten – am kommenden Dienstag steht das Duell der ewigen Rivalen in Dortmund auf dem Spielplan. Sicherlich werden bei einigen BVB-lern die Gedanken schon Richtung Gipfeltreffen gehen, allerdings muss zuvor noch die Hürde VfL Wolfsburg aus dem Weg geräumt werden. Dort tritt man am morgigen Samstag an und trifft auf einen Klub, der sich durch einen 2:1-Auswärtserfolg beim FC Augsburg ebenfalls Selbstvertrauen geholt hat.
Für die Niedersachsen geht es in der aktuellen Spielzeit auch noch um eine Menge. Derzeit liegen die Wölfe auf EuropapokalRang sechs. Diese Platzierung möchte man sicherlich gegen die nachdrängenden Teams aus Freiburg, Gelsenkirchen oder Hoffenheim unbedingt verteidigen. Für die Dortmunder steht also keine leichte Aufgabe auf dem Programm, doch nach der überzeugenden Darbietung vom Schalke-Spiel gehen sie sicherlich favorisiert in die Begegnung.
Im Hinspiel gelang den Westfalen ein 3:0-Sieg. Bis zur Pause hatte der VfL noch mit- und die Null gehalten, dann brach die BVB-Offensive in Gestalt von Hazard, Guerreiro und Götze über die Mannen aus der Autostadt herein und sorgte für den deutlichen Endstand. Letztgenannter spielt aktuell keine Rolle, dafür eingangs erwähnter Haaland umso mehr. Die Grün-Weißen erwartet ein heißer Tanz. Dafür dürfte ihnen die moralische Unterstützung aus München sicher sein.