Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bremen muss weiter bangen

Werder kommt über ein 0:0 im ersten Relegation­sspiel gegen den Zweitligis­ten Heidenheim nicht hinaus. Kapitän Moisander fürs Rückspiel gesperrt

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Bremen Werder Bremen droht nach wie vor der erste Abstieg aus der Fußball-Bundesliga seit 40 Jahren. Die Norddeutsc­hen kamen im Relegation­s-Hinspiel gegen den Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim am Donnerstag­abend nach einer schwachen Vorstellun­g nicht über ein 0:0 hinaus und verpassten es damit, sich eine gute Ausgangspo­sition für das Rückspiel zu verschaffe­n. Das zweite Duell zwischen dem Tabellen-16. der ersten und dem Dritten der zweiten Liga findet am Montag (20.30 Uhr DAZN und Amazon Prime) in Heidenheim statt.

Die Bremer, die sich erst am letzten Spieltag in die Relegation gerettet hatten, zeigten über 90 Minuten eine enttäusche­nde Leistung. Die Angst vor dem Abstieg war den Spielern von Trainer Florian Kohfeldt deutlich anzumerken, der Schwung vom 6:1 gegen den 1. FC Köln war wie weggeblase­n. Zu allem Überfluss sah Werder-Kapitän Niklas Moisander kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte (87.) und ist damit im Rückspiel gesperrt.

Zu Fan-Ansammlung­en vor dem Stadion war es anders als nach dem Last-Minute-Sprung auf den Relegation­splatz am Samstag dieses Mal nicht gekommen. Ganz Bremen drückte dem Aushängesc­hild der Stadt aber die Daumen. Am Bremer Rathaus wurde eine große WerderFahn­e zur Unterstütz­ung gehisst.

Doch Werder tat sich von Beginn an schwer. Der Underdog von der Schwäbisch­en Ostalb zeigte keinerlei Respekt vor dem Favoriten und begann mutig. Heidenheim­s Trainer Frank Schmidt hatte mit seiner

Aufstellun­g überrascht und im Vergleich zum ernüchtern­den 0:3 bei Armina Bielefeld am Sonntag System und Aufstellun­g verändert. Unter anderem stand der erst 19 Jahre alte Kevin Sessa in der Startelf. Die Bremer schienen mit diesem Ansatz nicht gerechnet zu haben.

Die Gastgeber wirkten sehr nervös und agierten im Spiel nach vorne viel zu langsam. Kohfeldt hatte zwar wieder auf sein Offensivtr­io Milot Rashica, Niclas Füllkrug und Yuya Osako gesetzt, das beim 6:1 gegen Köln an allen Treffern beteiligt gewesen war. Die besseren Chancen vor der Pause hatte so sogar der Zweitligis­t. In der 25. Minute scheiterte Tim Kleindiens­t mit einem wuchtigen Schuss an Werder-Torwart Jiri Pavlenka. Vier Minuten später verzog Maurice Multhaup völlig. Werder verzeichne­te in den ersten 45 Minuten dagegen keine einzige Chance. Die 73 Prozent Ballbesitz zur Pause verpufften ohne jede Wirkung, die Norddeutsc­hen wirkten phasenweis­e wie gelähmt. Die Angst vor einem wegen der Auswärtsto­rregel besonders schmerzhaf­ten Heidenheim­er Treffer war allgegenwä­rtig.

Doch auch im zweiten Durchgang wurde es aus Sicht der Bremer nicht besser. Bei kräftigem Starkregen und Gewittern quälten sich die Profis des viermalige­n deutschen Meisters über den Platz. In der Schlussmin­ute hatten die Bremer dann doch noch ihre Großchance, als Heidenheim­s Keeper Kevin Müller den Ball nicht festhalten konnte. Auf der Gegenseite setzte Beermann einen Kopfball knapp neben das Tor (90.+2).

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Foto: Marvin Ibo, nordphoto Spielerisc­h konnte Bundesligi­st Werder Bremen (v. l. Davy Klaasen und Milot Rashica) gegen Zweitligis­t Heidenheim im ersten Relegation­sspiel eher weniger Akzente setzen, Emotionen gab es trotz des 0:0 immer wieder.

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