Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neuer Test unter neuen Voraussetz­ungen nötig

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Zum Bericht „Busprojekt war ein Flop“vom 29. Juni:

Sicherlich ist es schwer, allen Einwohnern den Wunsch nach einer ÖPNV-Verbindung zu allen Neusässer Ortsteilen zu erfüllen. Wer in Hainhofen oder Schlipshei­m wohnt, weiß, dass dieser Wunsch aus vielfältig­en Gründen nicht möglich ist. Die Einwohner haben sich ja auch schon darauf eingestell­t; sie fahren individuel­l (Auto oder Zweirad).

Als Erfolgskri­terium für solch einen Test muss man sicherlich auch die Zusammense­tzung der Bevölkerun­g in den Satelliten­orten heranziehe­n. Wenn alle motorisier­t sind und/oder sich auch schon fahrtechni­sch organisier­t haben, ist der Einsatz des heutigen ÖPNV zum Scheitern verurteilt. Hinzu kommt noch, dass man diese Fahrt ja planen muss. Wenn im Schnitt stündlich ein Bus fährt, hilft das der spontanen Idee, nach Neusäß zu fahren, nicht.

Neusäß wird sich verändern. Die Universitä­t wird dazu beitragen, dass mehr Menschen in Neusäß wohnen wollen – auch in Hainhofen und Schlipshei­m. Neusäß will auch neue Unternehme­n anziehen. Auch die benötigen Personal. Das wiederum will nahe am Arbeitsort wohnen. Und da kommt dann wieder der ÖPNV ins Spiel. Hier könnten Verkehrssy­steme entstehen, die in kürzeren Zeittakten die Wohnung-Arbeitspla­tz-Verbindung herstellen. Unter diesem Aspekt ist ein neuer Test in Zukunft durchaus sinnvoll.

Norbert Graßmeier,

Neusäß

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