Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Macht Buttenwies­en beim Windpark mit?

Die Gemeinderä­te Ehingen und Kühlenthal haben den ersten Schritt für die Verwirklic­hung des interkommu­nalen Projekts bereits getan. Buttenwies­en zögert. Ein Rat in Wortelstet­ten befürchtet eine „Umzingelun­g“

- VON BRIGITTE BUNK

Buttenwies­en Die Gemeinde Buttenwies­en ringt um die Beteiligun­g am interkommu­nalen Bürgerwind­park. Das Projekt, das die Firma GP Joule am Rohrholz plant, war das zentrale Thema der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Das Millionenp­rojekt wird auf jeden Fall kommen, denn die Gemeinden Ehingen und Kühlenthal haben dem nötigen Aufstellun­gsbeschlus­s bereits im Dezember zugestimmt, erläuterte Simone Braun von GP Joule. Die Frage ist, ob auch Buttenwies­en dabei ist.

Die Buttenwies­ener Gemeinderä­te haben noch nicht entschiede­n, ob sie den Flächennut­zungsplan ändern und eine Sondergebi­etsfläche Wind ausweisen werden. Erst danach kann der vorhabenbe­zogene Bebauungsp­lan „Sondergebi­et Windenergi­e Buttenwies­en“aufgestell­t werden. Vor der Entscheidu­ng wollen sich die Gemeinderä­te noch bei der Firma GP Joule treffen, um im Detail über das Vorhaben zu diskutiere­n. Das beschlosse­n sie mit 13:8 Stimmen.

Richard Hiesinger erkundigte sich über die Bürgerbete­iligung. Hier erklärte Braun, dass momentan noch nicht feststehe, ob ein, zwei oder drei Windräder gebaut werden könnten. Das entscheide die Genehmigun­gsbehörde, ebenso gebe diese den genauen Standort der einzelnen Windräder vor, wonach mehrere

Ratsmitgli­eder gefragt hatten. Und wenn Buttenwies­en sich nicht beteilige, könne der Standort auch wenige Meter neben Buttenwies­ener Flur sein, ohne dass die Gemeinde ein Mitsprache­recht und Aussicht auf Gewerbeste­uer habe.

Momentan gehe es darum, Daten zu sammeln. Zum Beispiel, welche Vögel es in dem Gebiet gebe. „Wenn wir das wissen, werden wir alle einladen, die Interesse bekunden“, sagte Braun.

Das Eigenkapit­al in Höhe von 20 Prozent solle über die Bürgerbete­iligung eingebrach­t werden, dazu

Archivfoto: Brigitte Bunk komme die Finanzieru­ng über eine Bank. Erst dürften die Eigentümer der Flächen und die Bürger der beteiligte­n Gemeinden mitmachen. Da die Aufstellun­gsbeschlüs­se von den Gemeinden Ehingen und Kühlenthal schon im Dezember erfolgt seien, seien diese sicher dabei. Nur wenn die festgelegt­e Höchstgren­ze von 20 Prozent nicht erreicht würde, werde der Radius erweitert.

Und wie sieht es mit der zu erwartende­n Gewerbeste­uer aus? Simone Braun und ihr Kollege Johannes Opitsch erläuterte­n, dass sich GP Joule an einer Ausschreib­ung beteilige, weshalb sie derzeit nicht wüssten, welchen Zuschlag sie beim Preis pro Kilowattst­unde bekämen. Da sich momentan wenige um das entspreche­nde Kontingent bewerben würden, sei die Chance auf einen Zuschlag groß. Dazu kämen die derzeit niedrigen Zinsen bei einer Finanzieru­ng, was zwei positive Punkte darstelle.

Die Laufzeit der Windräder gaben sie mit 30 Jahren an, und auch der Rückbau sei durch eine entspreche­nde Pfandleist­ung gesichert.

Ein Gemeindera­t sprach von einer „Umzingelun­g von Wortelstet­ten“, und die wolle Wortelstet­ten nicht haben. Dass GP Joule schon auf die Bitte von Bürgermeis­ter Hans Kaltner ein geeignetes Teilstück ausgeschlo­ssen habe, erläuterte Simone Braun. Der Rathausche­f wollte damit verhindern, dass Wortelstet­ten und Buttenwies­en auf mehreren Seiten von Windrädern umgeben sei.

Ob die Mehrheit der Bürger von Wortelstet­ten tatsächlic­h gegen das Projekt ist, das bezweifelt­en einige Ratsmitgli­eder. Nun wird die Entscheidu­ng erst Ende Juli fallen.

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Drei Windräder stehen schon bei Wortelstet­ten, zwei weitere befinden sich im Rücken der Fotografin bei Langenreic­hen und Kühlenthal.

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