Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Strom für E-Autos

Lilith Lamprecht hat dieses Jahr bereits zwei Bücher einer fünfteilig­en Reihe veröffentl­icht. Neben ihrem Lehrerjob schreibt sie Fantasyabe­nteuer. Wer ist die Autorin?

- VON VANESSA AHNERT

Noch rollen auf der riesigen Stromtanks­telle bei Zusmarshau­sen schwere Bagger. In etwa einem halben Jahr sollen die ersten Ladestatio­nen stehen.

Gersthofen Gut gelaunt stellt Lilith Lamprecht sich vor und nimmt in ihrem Garten Platz. „Also, ich bin schon aufgeregt“, gibt sie zu und lacht. Sie ist 36 Jahre alt und arbeitet seit 13 Jahren an der Goethe-Mittelschu­le in Augsburg, wo sie die Unterstufe unterricht­et. „Ich bin eher eine Pädagogin, Erzieherin, Psychologi­n“, sagt Lamprecht. Ihr Beruf mache ihr Spaß, auch wenn er manchmal eine Herausford­erung sei. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei Katzen in Gersthofen. Dieses Jahr hat sie bereits zwei Bücher veröffentl­icht, die Fantasyrom­ane „Daijin“und „Thi´kanor“.

Zum Abenteuer, Figuren und Welten erfinden kam sie schon in jungen Jahren, da sie einer jüngeren Cousine immer Geschichte­n erzählt habe. Zum Schreiben gekommen sei sie über die Arbeit an Texten für einen Karnevalsv­erein. Auch die Idee für Lamprechts jetzige Romanreihe schlummere schon in ihren Gedanken, seit sie acht Jahre alt war. Vor zwei Jahren habe sie dann begonnen, sie niederzusc­hreiben. „Es war einfach an der Zeit. Insgesamt wird die Reihe fünf Bände haben und ich schreibe an allen fünf parallel“, erklärt die Autorin. Am Beispiel einer Kollegin sei die Gersthofer­in dann auf die Idee gekommen, auf Amazon ihre Romane zu veröffentl­ichen. „Es ist leicht zu machen und eine Riesenplat­tform“, erklärt sie. Ende März erschien dann der erste Band „Daijin“als E-Book oder Taschenbuc­h, Ende Mai der zweite Teil „Thi´kanor“.

„Wunderschö­n erzählte Geschichte“, lautet eine Rezension auf Amazon. „Pure Spannung und Gefühl“, eine andere. Auch Band zwei kann mit Bewertunge­n wie „ein

Buch, das nach mehr schreit“aufwarten.

„Ich war total überrascht. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass das so einschlägt“, sagt Lamprecht, noch immer ungläubig. Sie empfiehlt die Bücher ab etwa 16 Jahren, aber auch ältere Leser konnte sie bereits von ihren Werken überzeugen. Um die Reichweite zu vergrößern, habe sie auch eine Leserunde über die Plattform lovelybook­s abgehalten, von der auch eine Menge positives Feedback gekommen sei. Die Autorin meint: „Das ist total motivieren­d. Ich mache das nicht, um Geld zu verdienen. Mir geht es darum, meine Geschichte zu erzählen.“Für den erst kürzlich erschienen­en zweiten Band möchte sie bald erneut eine Leserunde abhalten.

In der Fantasyrei­he geht es um einen Konflikt zwischen sterbliche­n und unsterblic­hen Völkern, von denen eines auf mysteriöse Weise verschwind­et. Als letzte Bekannte ihres Volkes wird die Hauptfigur Lhada gefangen genommen und isoliert, bis es ihr gelingt, zu entkommen und eine neue Welt zu entdecken. „Mir persönlich war ganz wichtig, dass Lhada unvoreinge­nommen sein soll. Es geht auch um Rassismus und Homophobie.

Einige Leser haben mich deswegen angeschrie­ben. Sie finden das toll, weil das in wenigen Büchern angesproch­en wird“, erzählt Lamwunderv­olles precht. Komplex verwoben verteilt sich die Geschichte über die fünf Bände, Fragen aus Band Eins werden erst in Band Drei oder später aufgeklärt. „Ich weiß natürlich alles, auch das Ende“, sagt die Autorin. Die Erzählpers­pektive wechselt jedes Kapitel zwischen den vier Hauptfigur­en.

Das meiste sei erfunden, manche Erlebnisse basieren aber doch auf eigenen Erfahrunge­n. „Manchmal sitze ich einfach im Auto und plötzlich fällt mir ein Kapitel ein. Ich schreibe das alles durcheinan­der“, erklärt Lamprecht und schüttelt über sich selbst den Kopf.

Da sie an allen Büchern gleichzeit­ig arbeite, solle der dritte Band möglicherw­eise schon diesen Herbst erscheinen. Auf die Frage, wie es sich anfühlt, ein Buch vollendet und auf den Markt gebracht zu haben, muss sie einen Moment überlegen. Sie sei stolz gewesen und überrascht, nach dem Formatiere­n plötzlich so viele Seiten zu haben. „Ich habe davon niemandem erzählt, bis „Daijin“veröffentl­icht war. Alle waren ganz überrascht.“

Auf Amazon sind die Bücher unter ihren jeweiligen Titeln zu finden. Der erste Band ist für 16 Euro und der zweite Band für 19 Euro erhältlich. Oder auf Nachfrage bei Lilith Lamprecht persönlich, dann sogar mit Widmung oder einer Illustrati­on.

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Foto: Marcus Merk Lilith Lamprecht aus Gersthofen schreibt Fantasyrom­ane. In einem Jahr hat sie gleich zwei Bücher veröffentl­icht.

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