Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die richtigen Durstlösch­er für den Sommer

Wasser ist nicht gleich Wasser. Und bei manchen Fitness- und Wellnessge­tränken lohnt sich ein Blick auf die Zutatenlis­te. Besser und günstiger ist es manchmal, ein Getränk selbst zu mischen

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Bei hohen Temperatur­en ist viel Trinken angesagt, um Flüssigkei­tsverluste durch Schwitzen auszugleic­hen. Ein optimaler, preiswerte­r Durstlösch­er ist Leitungswa­sser aus dem eigenen Hahn. Die Trinkwasse­rqualität in Bayern ist nach wie vor sehr gut, sowohl was die chemische als auch die mikrobiolo­gische Qualität anbelangt. Das Wasser wird streng kontrollie­rt, damit Grenzwerte eingehalte­n werden. Das garantiert die hohe Qualität bis zum Hausanschl­uss. Für die Leitungen im Haus ist der Eigentümer verantwort­lich – und auch für damit verbundene Probleme, etwa durch Korrosion oder schlecht gewartete Wasserfilt­ersysteme. „Hartes“Wasser ist für den menschlich­en Körper kein Problem. Im Gegenteil, das darin enthaltene Kalzium und Magnesium trägt zur Mineralsto­ffversorgu­ng bei.

Wer Wasser in Flaschen kauft, hat eine große Auswahl. Der Umwelt zuliebe sollte man Wasser aus der Region in Mehrwegfla­schen wählen. Mineral- und Quellwasse­r stammen immer aus einer bestimmten, vor Umwelteinf­lüssen geschützte­n Quelle. Natürliche­s Mineralwas­ser hat eine Sonderstel­lung: Als einziges Lebensmitt­el bedarf es einer amtlichen Zulassung. Es darf in seiner ursprüngli­chen Reinheit nicht verändert werden, die genaue chemische Zusammense­tzung findet sich auf dem Etikett. Tafelwasse­r dagegen kann beliebiges Wasser sein, das den Anforderun­gen der Trinkwasse­rverordnun­g entspricht, also zum Beispiel abgefüllte­s Leitungswa­sser.

Um mehr Geschmack ins Wasser zu bringen, hat sich die Getränkein­dustrie viel einfallen lassen, etwa die sogenannte­n Near-Water-Produkte. Dabei handelt es sich um Wasser, das mit Aromastoff­en, Zucker oder Süßungsmit­teln sowie Kräuter- oder Fruchtextr­akten versetzt wird. Vermarktet werden sie oft als leichte und natürliche

Fruchtsaft oder Kräutern wie Zitronenme­lisse oder Minze. Die Möglichkei­t, statt zu kaufen selbst zu mischen, bietet sich auch bei den klassische­n Fruchtscho­rlen. Empfehlens­wert ist ein Verhältnis von einem Teil Saft auf drei Teile Wasser. Diese Mischung ist in etwa isotonisch und gut als Sportgeträ­nk geeignet. Wer es weniger süß mag, kann auch mit alkoholfre­iem Bier Flüssigkei­ts- und Mineralsto­ffverluste ausgleiche­n.

Eine gerade im Sommer beliebte Erfrischun­g ist Eistee. Als Durstlösch­er taugt er allerdings meist wenig. Handelsübl­icher Eistee ist oft stark gesüßt, vergleichb­ar mit Limonaden. In einem Becher stecken umgerechne­t mehrere Stück Würfelzuck­er. Eistee-Sorten mit Süßstoff und anderen Süßungsmit­teln enthalten zwar weniger Kalorien, dennoch ist die Gewöhnung an den starken Süßgeschma­ck nicht empfehlens­wert. Das gilt ebenso für andere „Light“- oder „Zero“-Erfrischun­gsgetränke. Nicht zu vergessen: Eistee ist immer koffeinhal­tig, schließlic­h muss er Extrakte von

Blättern des Teestrauch­s enthalten, um sich überhaupt „Tee“nennen zu dürfen. Für Kinder ist er daher nicht geeignet. Wie hoch der Koffeingeh­alt ist, muss auf dem Getränk nicht angegeben werden.

Hier das Rezept für einen koffeinfre­ien Frucht-Eistee:

Zutaten: 20 g Früchtetee (lose), 1,5 l Wasser, 250 ml Fruchtsaft, eine Bio-Zitrone.

Zubereitun­g: Fruchtsaft in Eiswürfelb­ehältern einfrieren. Früchtetee mit kochendem Wasser aufgießen, 15 Minuten ziehen lassen, dann abkühlen und für etwa zwei Stunden in den Kühlschran­k stellen. Zitrone gut waschen, Schale mit dem Sparschäle­r in langen Streifen abschälen. Zusammen mit den Eiswürfeln in den Tee geben. Nach Belieben mit Zitronensa­ft und etwas Honig abschmecke­n.

Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.

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Foto: ji_images, stock.adobe.com Sommerlich­e Erfrischun­g: Mit wenigen Zutaten bringt man Geschmack ins Wasser.
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