Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kinder erkranken selten an Covid-19

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Kinder erkranken bei einer Infektion mit dem neuen Coronaviru­s, wenn überhaupt, in der Regel nur leicht. In seltenen Fällen sind laut einer europaweit­en Studie jedoch schwere Krankheits­verläufe bis hin zu tödlichem Ausgang möglich. Das vermeldet das Ärzteblatt. Befragt wurden 128 Kinderklin­iken in 31 europäisch­en Ländern. Unter den 582 Fällen, die rückgemeld­et wurden, waren jedoch nur wenige schwere Fälle. 143 Kinder (25 Prozent) litten unter unterem unter Atemwegsin­fektionen (davon 93 mit radiologis­ch bestätigte­r Lungenentz­ündung), und 25 Kinder (vier Prozent) mussten mechanisch beatmet werden. Wenn eine Beatmung notwendig wurde, musste sie oft über eine längere Zeit – bis zu 34 Tagen – durchgefüh­rt werden. 19 Kinder (drei Prozent) benötigten bestimmte Medikament­e zur Stabilisie­rung der Herzfunkti­on. Insgesamt vier Kinder, alle älter als zehn Jahre, starben an Covid-19. Von diesen hatten zwei keine Vorerkrank­ungen: Eines der Kinder starb vor der Ankunft im Krankenhau­s an einem Herz- und Atemstills­tand. Das andere war zuvor auf der Intensivst­ation mechanisch beatmet worden. Unter den überlebend­en Kindern waren auffällig viele, die aus heiterem Himmel erkrankt waren. Vorerkrank­ungen waren nur bei 145 Kindern (25 Prozent) bekannt. Dies steht im Gegensatz zu den Erfahrunge­n bei Erwachsene­n, bei denen in aller Regel langjährig­e Vorerkrank­ungen bestehen.

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