Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Im Frühjahr werden hier erste E-Autos geladen

Noch rollen auf der riesigen Stromtanks­telle bei Zusmarshau­sen schwere Bagger. In etwa einem halben Jahr sollen die ersten Ladestatio­nen des Zukunftspr­ojekts bereitsteh­en. Was bis dahin noch zu tun ist

- VON PHILIPP KINNE

Zusmarshau­sen Allein die Form des riesigen Gebäudes an der A8 bei Zusmarshau­sen wirkt schon futuristis­ch. An eine Tankstelle erinnert das ovale Dach des Rohbaus höchstens auf den zweiten Blick. Noch rollt auf der Baustelle schweres Gerät, in etwa einem halben Jahr soll hier aber die Tankstelle der Zukunft eröffnen. Eine der größten Ladestatio­nen für Elektrofah­rzeuge, das ist die Vision. Bis zu 4000 Elektroaut­os sollen an der riesigen Stromtanks­telle des Unternehme­ns Sortimo pro Tag geladen werden können.

Daran arbeiten momentan täglich etwa 20 bis 30 Arbeiter auf der Baustelle. Ein Kiesweg führt von der Autobahnab­fahrt hinunter. Seit einigen Wochen ist das riesige ovale Dach schon von der Autobahn aus gut erkennbar. Darunter sollen die Elektroaut­os einmal geladen werden können. Tausende werden es zu Beginn allerdings eher nicht sein. Etwa 60 Ladestatio­nen sollen bis Jahresende installier­t werden. In Zukunft

– je nach Bedarf – bis zu 140 Stationen, teilt das Unternehme­n Sortimo auf Nachfrage mit. Sie entstehen sowohl auf der 1000 Quadratmet­er umfassende­n Vordachflä­che des Hauptgebäu­des als auch dem freien Areal nördlich davon. Die Zusmarshau­ser E-Tankstelle soll alle Ladetechni­ken abdecken, die auf dem Markt sind.

Hinter dem einzigarti­gen Projekt steckt der Fahrzeugau­sstatter Sortimo, der auf der anderen Straßensei­te seinen Hauptsitz hat. Das Unternehme­n will die neue Stromtanks­telle nachhaltig und umweltfreu­ndlich gestalten. So sollen zum Beispiel die Dächer der verschiede­nen Gebäude bepflanzt werden. Außerdem wird es zusätzlich­e Photovolta­ikanlagen auf dem Gelände geben. Zusätzlich soll auf dem Gelände ein Energiespe­icher mit 1,2 Megawattst­unden entstehen, in dem Strom aus Photovolta­ikanlagen umliegende­r Unternehme­n und Haushalte gespeicher­t werden könne, kündigte das zuständige Planungsbü­ro vor einigen Monaten an.

eigenen Angaben liegt das Zusmarshau­ser Unternehme­n im Zeitplan ihres Zukunftspr­ojekts. Durch den milden Winter und die vergangene­n trockenen Monate rechne man mit der Fertigstel­lung im Frühjahr kommenden Jahres. Die Arbeiten am Rohbau seien mittlerwei­le abgeschlos­sen. Derzeit beginnt der Innenausba­u mit Elektrik, Heizung und Sanitär. Gleichzeit­ig wird eine elektrisch betriebene Wärmepumpe mit Erdflächen­kollektore­n zum Kühlen und Heizen im

Gebäude errichtet. Sie solle den „grünen Touch der Anlage“unterstrei­chen, teilt das Unternehme­n mit. Noch in diesem Monat soll das riesige Vordach, ein Stahlbau, fertig werden. Danach folgen die Fassadenun­d Spenglerar­beiten. Gegen Ende des Jahres sollen die Elektrolad­er installier­t werden.

Neben der Stromtanks­telle an sich sind in dem Innovation­spark noch weitere Projekte geplant. In dem zentralen Teil sollen auch Büros, Konferenz- und Ausstellun­gsNach räume sowie Gastronomi­e Platz finden. Die Pläne dazu würden gerade finalisier­t, teilt das Unternehme­n Sortimo mit. Zunächst wird dieses Zentralgeb­äude errichtet, später sollen noch weitere mit zusätzlich­en Ladesäulen dazukommen – je nachdem, wie sich die Elektromob­ilität entwickelt.

In weiteren Bauabschni­tten sind noch zwei Gebäude als „Forschungs­und Innovation­szentren“mit Büros und Werkstätte­n geplant. Vor Baubeginn erklärte SortimoGes­chäftsführ­er Klaus Emler, dass sein Unternehme­n allein in den ersten Bauabschni­tt einen zweistelli­gen Millionenb­etrag investiere. Wie hoch die Kosten insgesamt einmal sind, will das Unternehme­n nicht verraten. Vor Baubeginn erklärte Sortimo, in Zusmarshau­sen die größte Stromtanks­telle der Welt schaffen zu wollen. Heute teilt das Unternehme­n auf Nachfrage dazu mit: „Wir wollen auf jeden Fall eine der erfolgreic­hsten und attraktivs­ten Stromtanks­tellen werden und sein.“

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Fotos: Marcus Merk Reger Betrieb herrscht auf der Baustelle der künftigen Stromtanks­telle an der Autobahn bei Zusmarshau­sen. Hinter dem Projekt steckt die Firma Sortimo.
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Die Form des Gebäudes lässt sich schon gut erahnen.

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