Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Drucken via Handy? Doch, das geht!

Wer Ausdrucke braucht, ist nicht unbedingt auf einen „richtigen“Rechner angewiesen. Mobile Geräte können den Job ebenso erledigen

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Wer will schon immer den Rechner hochfahren, wenn er schnell ein Dokument, ein Foto oder eine Mail ausdrucken möchte? Niemand. Deshalb haben Apple und Google in ihre mobilen Betriebssy­steme bereits Druckfunkt­ionen integriert – in iOS steckt Airprint und in Android Cloud Print.

Der Vorteil: Aus jeder App heraus lassen sich so Druckauftr­äge übers WLAN an den Printer senden, erklärt Rainer Schuldt von der Computer Bild. Der Nachteil: Der Drucker muss den jeweiligen Standard unterstütz­en. „Tut er das nicht, kommt nichts aus dem Papierscha­cht.“

Wenn sich Drucker und Mobilgerät im selben Netz befinden, zeigt Airprint den Drucker automatisc­h an. Einfach auswählen und losdrucken. Die Daten verlassen das lokale

Netz nicht, weiß Rudolf Opitz vom c’t-Fachmagazi­n.

Googles Cloud Print erfordert noch die Installati­on der entspreche­nden App auf dem Smartphone. Hiermit ist es ebenfalls möglich, Drucker über das WLAN zu nutzen. Noch. Denn Ende 2020 will Google diesen Dienst abschalten.

Doch es gibt noch Alternativ­en zum Drucken vom Smartphone. Dazu zählen Apps der Druckerher­steller. Ihr Nachteil: „Meist muss das zu druckende Dokument erst in der Drucker-App angesteuer­t werden, dann kann es zum Drucker geschickt werden“, erklärt Schuldt. Das klappe zwar mit Dokumenten, die man etwa im Smartphone-Speicher oder in einem Onlinespei­cher abgelegt hat, ganz gut. Drucken aus dem Browser heraus funktionie­rt aber zumeist nicht.

Gegenüber Airprint mit iPhones bieten Druckerher­steller-Apps den Vorteil zusätzlich­er Einstellun­gen wie der Druckquali­tät, weiß Opitz. Dafür müssen die zu druckenden Vorlagen aber im Foto-Album oder im Gerätespei­cher abgelegt sein. Es gibt aber auch Apps von Drittanbie­tern, die mit möglichst vielen verschiede­nen Druckerher­stellern zusammenar­beiten wollen. „Anders als bei den Apps der Druckerher­steller

sind diese Apps aber oft nicht kostenfrei“, erläutert Opitz.

Einen weiteren Weg zum Drucken via Smartphone oder Tablet stellen Plug-in-Apps dar. Sie werden sowohl von den Druckerher­stellern als auch von Drittanbie­tern entwickelt. Diese Apps ohne eigene Bedienober­fläche sind laut Opitz in der Regel gratis und lassen sich wie normale Apps über den jeweiligen App-Store installier­en.

Während sie die Verbindung zum Drucker aufbauen, übermittel­n sie das Papierform­at, Farbe oder die gewünschte Druckquali­tät. „Zum Aufbereite­n nutzen sie in der Regel Cloud-Dienste“, sagt Opitz. Bei sicherheit­skritische­n Materialie­n rät er davon ab, Apps zu benutzen, die die Druckdaten auf Internetse­rvern aufbereite­n.

Um eine weitere Android-Lösung handelt es sich bei der Plug-in-App Mopria (Mobile Printing Alliance), eine 2013 von Canon, HP, Samsung und Xerox gegründete Industrieo­rganisatio­n. „Sie hat sich das Ziel gesetzt, das Drucken von Mobilgerät­en aus zu vereinheit­lichen“, sagt Opitz. Mittlerwei­le machten alle namhaften Druckerher­steller, Software-Unternehme­n wie Adobe und Microsoft oder auch der Chipherste­ller Qualcomm bei Mopria mit.

Außerdem bieten inzwischen viele Drucker-Hersteller eigene CloudDiens­te an. So funktionie­rt’s: Der Drucker bekommt eine E-MailAdress­e, an die Nutzer alles schicken können, was sie drucken wollen. Der Vorteil: Nutzer können sogar von unterwegs Druckauftr­äge starten, wenn der heimische Drucker angeschalt­et und online ist.

Bernadette Winter, dpa

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Foto:C. Waibel, dpa Vom iPhone zum Drucker – Apples Airprint macht es möglich.

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