Augsburger Allgemeine (Land Nord)
So wichtig ist Lokalfunk
Söder bedankt sich bei Medienschaffenden
Augsburg Für Radio- und TV-Macher gibt es dieses Jahr (fast) nur ein Thema: Corona. Welche Perspektiven ergeben sich aus der Krise?, lautete eine der Fragen, mit denen sich am Dienstag die Lokalrundfunktage befassten, der bundesweit größte Branchentreff für lokalen und regionalen Rundfunk. Wegen Corona fand er nicht in Nürnberg, sondern nur als „Online Special“statt.
Die Folgen von Corona? Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, zeigte sich im Gespräch mit unserer Redaktion zuversichtlich. Corona sei in allen Medienhäusern „ein Katalysator für Innovationen“, sagte er. „Corona wird hoffentlich gehen, die guten Ideen werden bleiben.“Ihm zufolge haben Bayerns Lokalsender „in der schwierigen Zeit des Lockdowns ein Stück weit gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und Zusammenhalt gestaltet.“Und weiter: „Lokaler Rundfunk ist systemrelevant.“Ministerpräsident Markus Söder wiederholte das fast gleichlautend in einem Grußwort und bedankte sich bei den Medienschaffenden für ihr Programm und Engagement in der Corona-Krise.
Das schlägt sich in den Zahlen nieder. So sagte Bernhard Hock, Geschäftsführer der Augsburger rt1.media group a.tv): „Seit März sehen wir in der Reichweitenentwicklung einen starken Anstieg. Gut recherchierte lokale und regionale Informationen bekommen während der Pandemie also noch einen höheren Stellenwert.“Untermauert wird das von der am Dienstag vorgestellten „Funkanalyse Bayern 2020“. Demnach erreichen Lokalradios im Freistaat werktäglich über 2,9 Millionen Menschen ab 14. Mit einer Tagesreichweite von 26,4 Prozent haben sie im Vergleich zu 2019 mehr Hörer als die landesweiten Programme Antenne Bayern und Bayern 3. Die Durchschnittshördauer an Werktagen stieg von 223 auf 244 Minuten.