Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Nürnberg legt vor
Relegation: Club besiegt FC Ingolstadt mit 2:0
Nürnberg Der 1. FC Nürnberg hat einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt in der 2. Liga gemacht. Im Hinspiel der Relegation setzten sich die Franken verdient mit 2:0 gegen den FC Ingolstadt durch. Der Club war in allen Belangen überlegen und hätte gegen den enttäuschenden Drittligisten höher gewinnen können. Somit haben die Gäste im Rückspiel am Samstag noch eine kleine Hoffnung, den Aufstieg zu realisieren.
Matchwinner für den Club war Fabian Nürnberger, der zweimal traf und seine ersten Tore im Profibereich erzielte. „Es ist Halbzeit, nicht mehr und nicht weniger“, fasste Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger das Spiel zusammen. „Wenn wir entschlossen agieren, laufbereit sind und das Herz in die Hand nehmen, sind wir schwer zu schlagen.“Wiesinger hatte Nürnberg erst nach dem letzten Spieltag in der 2. Liga übernommen. Vorgänger Jens Keller war es nicht gelungen, den taumelnden Traditionsverein vor der Relegation zu bewahren.
Die Gastgeber waren von Beginn an hellwach und übernahmen die Kontrolle. Der FC Ingolstadt kam nicht in die Zweikämpfe und schaffte es nicht, für Entlastung zu sorgen. Der Klassenunterschied war gerade in den ersten 45 Minuten deutlich zu sehen. Nürnberg war spielerisch, taktisch und physisch klar überlegen. Eine Tatsache, die auch dem Thema Kraft geschuldet sein könnte. Während der Club acht Tage
Pause hatte, die er für ein Kurztrainingslager nutzte, hatten die Oberbayern lediglich zwei und mussten die sechste englische Woche hintereinander absolvieren. Nach mehreren klaren Gelegenheiten – unter anderem köpfte Mikael Ishak an die Latte (4.) – ging der Club durch Fabian Nürnberger in Führung (22.). Der FCI enttäuschte weiter, brachte im gesamten Spiel keinen vernünftigen Angriff zustande und änderte nichts an seiner erfolglosen Taktik, auf lange Bälle zu setzen. Gewöhnlich haben die Schanzer in Stefan Kutschke im Sturmzentrum einen Abnehmer. Doch der 1,94 Meter große Kapitän fehlte wegen Oberschenkelproblemen und war nicht zu ersetzen. Das 2:0 war nur eine Frage der Zeit und sollte kurz vor dem Halbzeitpfiff fallen. Dem FCI gelang es nicht, einen weiten Einwurf zu verteidigen, Nürnberger kam im Sechzehner an den Ball und vollendete sicher (45.). Der Doppeltorschütze hätte fast noch einen dritten Treffer nachgelegt, traf jedoch den Pfosten (66.).
Die klare Unterlegenheit seines Teams gestand Ingolstadts Marcel Gaus ein: „Unsere Leistung hat nicht ansatzweise gereicht. Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen und keine Torgefahr ausgestrahlt.“