Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Premium Aerotec: Krisenrund­e mit zwei Ministern

Hubert Aiwanger (Wirtschaft) und Carolina Trautner (Arbeit und Soziales) informiere­n sich am Mittwoch bei der Unternehme­nsführung. Am Standort Augsburg droht ein Abbau von 1000 Stellen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Rund 1000 Arbeitsplä­tze stehen beim Flugzeugte­ile-Hersteller Premium Aerotec am Standort Augsburg auf dem Spiel. Gegenwärti­g sind 3500 Mitarbeite­r in Augsburg beschäftig­t. Wie lässt sich ein solch massiver Stellenabb­au, der vom Unternehme­n mit den Auswirkung­en der Corona-Krise begründet wird, verhindern? Die Politik ist höchst alarmiert. In der bayerische­n Staatsregi­erung wird die unsichere Zukunft von Premium Aerotec als vordringli­ches Thema eingestuft.

Kurzfristi­g werden am Mittwoch zwei Staatsmini­ster in Augsburg mit der Unternehme­nsführung zusammenko­mmen, um über die Situation zu sprechen. An dem Gespräch nehmen Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Arbeitsmin­isterin Carolina Trautner (CSU) teil. Für die Stadt Augsburg ist Wirtschaft­sreferent Wolfgang Hübschle mit von der Partie.

Hübschle ist erst seit einigen Wochen in dieser Funktion tätig. Er kam vom bayerische­n Wirtschaft­sministeri­um nach Augsburg und kennt somit Abläufe im Ministeriu­m aus erster Hand. Für Premium Aerotec nehmen Thomas Ehm, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung, und andere Mitglieder der Geschäftsf­ührung

an der Unterredun­g teil, die auf eine Stunde terminiert ist. Beginn soll um 16.30 Uhr sein. Geplant ist ferner, dass Ehm und die beiden Minister danach vor dem Werkstor an der Haunstette­r Straße nähere Informatio­nen über Inhalte des Gesprächs geben werden.

Im Vorfeld sagt Wirtschaft­sminister Aiwanger: „Für die vom Stellenabb­au bei Premium Aerotec betroffene­n Mitarbeite­rn und ihre Familien braucht es rasch Zukunftspe­rspektiven. Vor allem das Unternehme­n steht in der Pflicht, sozial verträglic­he Lösungen zu finden und Alternativ­en am Standort anzubieten.“Die Staatsregi­erung wolle ihre Instrument­e nutzen, um die Region Augsburg zu unterstütz­en.

Das Werk von Premium Aerotec hat Aiwanger bereits im Vorjahr besucht. Auch damals ging es im Gespräch mit der Firmenleit­ung um mögliche Stellenstr­eichungen am Standort. Bei Premium Aerotec fehlen Aufträge, weil der Flugzeugba­uer Airbus die Produktion aufgrund der Corona-Pandemie massiv reduziert hat. Premium Aerotec mit Sitz in Augsburg ist eine hundertpro­zentige Tochter von Airbus. Weitere Standorte in Deutschlan­d sind in Nordenham, Varel und Bremen. Insgesamt könnten rund 2800 Arbeitsplä­tze verloren gehen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Wie geht es weiter bei Premium Aerotec in Augsburg?

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