Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Augsburg wirbt mit günstigere­n Parktarife­n

Die Aktion richtet sich vor allem an Besucher aus dem Umland. Die Stadtmarke­ting-Gesellscha­ft setzt aber nicht allein aufs Auto. Wie das Zusammensp­iel mit anderen Verkehrsmi­tteln aussieht

- VON MICHAEL HÖRMANN HIER SCHREIBEN SIE IHRE MEINUNG

Die Corona-Pandemie hat den Handel in Augsburg schwer getroffen. Geschäfte waren geschlosse­n. Sie durften danach nur mit Auflagen öffnen. Mittlerwei­le ist das Einkaufen wieder überall möglich, wenngleich nach wie vor die Maskenpfli­cht gilt. Die jüngsten Zahlen belegen, dass auch wieder mehr Passanten die Innenstadt ansteuern. Augsburg will sich auch in der Zeit von Corona als attraktive Einkaufsst­adt präsentier­en. Einige Aktionen laufen. Nun startet ein Projekt, das vor allem die Kunden aus dem Umland ansprechen soll. Für sie gibt es in einigen Parkhäuser­n spezielle Tarife. Das Parken wird für Umlandbewo­hner also etwas günstiger.

Ein Beispiel: Im Parkhaus Viktoriapa­ssage kann der Kunde aus dem Umland für vier Euro am Tag sein Auto abstellen. Das Angebot gilt ab Montag, 27. Juli. Der jetzige Tarif im Park nahe dem Hauptbahnh­of liegt bei sieben Euro. Günstiger wird es ab Montag auch im ContiParkh­aus in der Ludwigstra­ße. Hier liegt der Tagespreis dann bei fünf Euro. Vorgabe ist in diesem Fall allerdings, dass Autofahrer bereits zwischen 6 und 10 Uhr das Parkhaus ansteuern. Der Anstoß für die Parkaktion kommt von der Stadtmarke­ting-Gesellscha­ft Augsburg Marketing. Leiter Ekkehard Schmölz sagt: „Wir wollen jetzt vor allem das Umland für einen sicheren, aber auch spannenden Augsburg-Besuch sensibilis­ieren.“

Auch wenn der Blick sich vornehmlic­h auf Kunden richtet, die von außerhalb Augsburgs mit dem Auto in die Stadt kommen, sind die

selbst nicht vergessen. Schmölz: „Der Tarif gilt selbstvers­tändlich für alle.“

In Zusammenar­beit mit der Stadt Augsburg und der Regio Tourismus Augsburg werde jetzt zudem eine groß angelegte Kampagne gestartet, um für den Augsburg-Besuch zu werben. Der Ansatz dafür lautet: Augsburg bietet in den Sommerferi­en neben Einkaufen und vielfältig­er Gastronomi­e ein großes Angebot für

Familien und Kulturinte­ressierte. Schmölz verweist hier auch auf den Verkehrsas­pekt. Augsburg bleibe weiterhin gut erreichbar, sagt Schmölz. Die Parkaktion sei kein Bekenntnis zum Auto. Es gehe um das Zusammensp­iel von Auto und Nahverkehr. Wer zum Beispiel im Parkhaus Viktoriapa­ssage sein Fahrzeug abstellt, kann kostenlos mit der Tram in der City-Zone verkehren.

In der Kampagne wird stark auf den Verkehr abgezielt. Ob Zug, Fahrrad oder mit dem Auto: Es gebe viele Möglichkei­ten, die Augsburger Innenstadt bequem zu erreichen. Alle, die den Zug bevorzugen, können ohne Sorge am Hauptbahnh­of in die Straßenbah­n einsteigen und dank der kostenlose­n Cityzone bis zum Königsplat­z oder Rathauspla­tz fahren. Schnell mit dem Rad in die Innenstadt? Für alle, die kein eigenes Rad haben oder vom Bahnhof aus Augsburg per Rad flexibel erkunden wollen, gibt es 500 Stadtwerke-Leihräder, die man sich an 100 Stationen ausleihen und abgeben kann.

Die Aktion ist Bestandtei­l des Augsburger Stadtsomme­rs. Wie berichtet, werden derzeit mehrere Plätze in der Innenstadt mit FahrgeAugs­burger schäften belebt. Zum einen wird auf diesem Weg Schaustell­ern geholfen, die während der Corona-Pandemie kaum Einnahmen haben. Zum anderen sollen das Kettenkaru­ssell am Rathauspla­tz sowie das Fahrgeschä­ft am Moritzplat­z für Abwechslun­g sorgen. Zielgruppe sind in erster Linie Familien mit Kindern.

Pünktlich zu den Sommerferi­en wird Augsburg Marketing auch ein Stadtquiz für Familien mit Kindern zwischen acht und zwölf Jahren präsentier­en. Hierbei handelt es sich um eine interaktiv­e Schnitzelj­agdApp mit Stationen in der Innen- und Altstadt, die für einen kurzweilig­en Stadtaufen­thalt sorgen.

Sämtliche Aktionen dienen dazu, Handel und Gastronomi­e zu unterstütz­en. Wie berichtet, klagen viele Händler über Umsatzeinb­ußen. Laut einer Umfrage, die bundesweit in Auftrag gegeben wurde, sieht sich jeder dritte Betrieb in einer Existenzkr­ise. Auch in Augsburg haben Geschäfte bereits geschlosse­n oder kündigen ihren Abschied an.

sich auch ohne Symptome kostenfrei testen zu lassen.

Nachfragen bei Hausärzten in Augsburg ergeben, dass diese Möglichkei­t wohl nicht von allzu vielen Augsburger­n in Anspruch genommen wird. Dr. Markus Beck ist Allgemeinm­ediziner und Bezirksdel­egierter des Bayerische­n Hausärztev­erbands. Er sagt, „die CoronaTest­s werden dezent, aber messbar nachgefrag­t“. Mit zwei bis drei Nachfragen pro Tag halte es sich insgesamt im Rahmen. Zwar gebe es keine Umfrage unter Kollegen, aber die Situation sei recht ähnlich in den Praxen.

Die Herausford­erung sei, alle Termine in einer Abstrich-Sprechstun­de unterzubek­ommen. „Ich fürchte eine erhöhte Nachfrage, sobald die Erkältungs­saison startet.“Wenn etwa Kinder mit leichtem Schnupfen nicht ohne NegativNac­hweis in den Kindergart­en dürften. Noch erhalte er, erklärt Beck, die Testergebn­isse innerhalb eines Tages. Allerdings hätten ihn Labore bereits darum gebeten, die kostenfrei­en Tests nicht aktiv zu bewerben, um nicht überlastet zu werden.

Von Überlastun­g will Dr. Stefan Doesel auch nicht sprechen. „Ich habe nicht den Eindruck, dass es einen großen Run auf das Testangebo­t seit 1. Juli gibt.“Symptomfre­ie Testperson­en gebe es etwa fünf am Tag. Auch Doesel erklärt, problemati­sch könne es ab Oktober mit der anrollende­n Infektwell­e werden. Zu Beginn der Corona-Krise berichtete der Hausarzt von einer Knappheit bei bestimmten Schutzausr­üstungen wie Masken und Kitteln. Mittlerwei­le sei es teilweise noch schwierig, ausreichen­d Schutzkitt­el vorrätig zu haben. Ohne die kann nicht getestet werden. „Aber das normalisie­rt sich.“

Allerdings scheinen aktuell nicht alle Ärzte diese Tests durchzufüh­ren. Wie eine Großmutter unserer Redaktion schildert, habe ihre Tochter bei der elfjährige­n symptomfre­ien Enkelin einen Test machen lassen wollen, nachdem es an der Schule einen Coronafall gegeben hatte. Kinderarzt wie Hausarzt hätten ohne Symptome keinen Test machen wollen bzw. dies nur gegen Eigenzahlu­ng umsetzen wollen.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Das Parkhaus Viktoriapa­ssage macht mit bei der Sommerakti­on: Es gibt einen TagesSonde­rtarif.

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