Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Augsburg wirbt mit günstigeren Parktarifen
Die Aktion richtet sich vor allem an Besucher aus dem Umland. Die Stadtmarketing-Gesellschaft setzt aber nicht allein aufs Auto. Wie das Zusammenspiel mit anderen Verkehrsmitteln aussieht
Die Corona-Pandemie hat den Handel in Augsburg schwer getroffen. Geschäfte waren geschlossen. Sie durften danach nur mit Auflagen öffnen. Mittlerweile ist das Einkaufen wieder überall möglich, wenngleich nach wie vor die Maskenpflicht gilt. Die jüngsten Zahlen belegen, dass auch wieder mehr Passanten die Innenstadt ansteuern. Augsburg will sich auch in der Zeit von Corona als attraktive Einkaufsstadt präsentieren. Einige Aktionen laufen. Nun startet ein Projekt, das vor allem die Kunden aus dem Umland ansprechen soll. Für sie gibt es in einigen Parkhäusern spezielle Tarife. Das Parken wird für Umlandbewohner also etwas günstiger.
Ein Beispiel: Im Parkhaus Viktoriapassage kann der Kunde aus dem Umland für vier Euro am Tag sein Auto abstellen. Das Angebot gilt ab Montag, 27. Juli. Der jetzige Tarif im Park nahe dem Hauptbahnhof liegt bei sieben Euro. Günstiger wird es ab Montag auch im ContiParkhaus in der Ludwigstraße. Hier liegt der Tagespreis dann bei fünf Euro. Vorgabe ist in diesem Fall allerdings, dass Autofahrer bereits zwischen 6 und 10 Uhr das Parkhaus ansteuern. Der Anstoß für die Parkaktion kommt von der Stadtmarketing-Gesellschaft Augsburg Marketing. Leiter Ekkehard Schmölz sagt: „Wir wollen jetzt vor allem das Umland für einen sicheren, aber auch spannenden Augsburg-Besuch sensibilisieren.“
Auch wenn der Blick sich vornehmlich auf Kunden richtet, die von außerhalb Augsburgs mit dem Auto in die Stadt kommen, sind die
selbst nicht vergessen. Schmölz: „Der Tarif gilt selbstverständlich für alle.“
In Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg und der Regio Tourismus Augsburg werde jetzt zudem eine groß angelegte Kampagne gestartet, um für den Augsburg-Besuch zu werben. Der Ansatz dafür lautet: Augsburg bietet in den Sommerferien neben Einkaufen und vielfältiger Gastronomie ein großes Angebot für
Familien und Kulturinteressierte. Schmölz verweist hier auch auf den Verkehrsaspekt. Augsburg bleibe weiterhin gut erreichbar, sagt Schmölz. Die Parkaktion sei kein Bekenntnis zum Auto. Es gehe um das Zusammenspiel von Auto und Nahverkehr. Wer zum Beispiel im Parkhaus Viktoriapassage sein Fahrzeug abstellt, kann kostenlos mit der Tram in der City-Zone verkehren.
In der Kampagne wird stark auf den Verkehr abgezielt. Ob Zug, Fahrrad oder mit dem Auto: Es gebe viele Möglichkeiten, die Augsburger Innenstadt bequem zu erreichen. Alle, die den Zug bevorzugen, können ohne Sorge am Hauptbahnhof in die Straßenbahn einsteigen und dank der kostenlosen Cityzone bis zum Königsplatz oder Rathausplatz fahren. Schnell mit dem Rad in die Innenstadt? Für alle, die kein eigenes Rad haben oder vom Bahnhof aus Augsburg per Rad flexibel erkunden wollen, gibt es 500 Stadtwerke-Leihräder, die man sich an 100 Stationen ausleihen und abgeben kann.
Die Aktion ist Bestandteil des Augsburger Stadtsommers. Wie berichtet, werden derzeit mehrere Plätze in der Innenstadt mit FahrgeAugsburger schäften belebt. Zum einen wird auf diesem Weg Schaustellern geholfen, die während der Corona-Pandemie kaum Einnahmen haben. Zum anderen sollen das Kettenkarussell am Rathausplatz sowie das Fahrgeschäft am Moritzplatz für Abwechslung sorgen. Zielgruppe sind in erster Linie Familien mit Kindern.
Pünktlich zu den Sommerferien wird Augsburg Marketing auch ein Stadtquiz für Familien mit Kindern zwischen acht und zwölf Jahren präsentieren. Hierbei handelt es sich um eine interaktive SchnitzeljagdApp mit Stationen in der Innen- und Altstadt, die für einen kurzweiligen Stadtaufenthalt sorgen.
Sämtliche Aktionen dienen dazu, Handel und Gastronomie zu unterstützen. Wie berichtet, klagen viele Händler über Umsatzeinbußen. Laut einer Umfrage, die bundesweit in Auftrag gegeben wurde, sieht sich jeder dritte Betrieb in einer Existenzkrise. Auch in Augsburg haben Geschäfte bereits geschlossen oder kündigen ihren Abschied an.
sich auch ohne Symptome kostenfrei testen zu lassen.
Nachfragen bei Hausärzten in Augsburg ergeben, dass diese Möglichkeit wohl nicht von allzu vielen Augsburgern in Anspruch genommen wird. Dr. Markus Beck ist Allgemeinmediziner und Bezirksdelegierter des Bayerischen Hausärzteverbands. Er sagt, „die CoronaTests werden dezent, aber messbar nachgefragt“. Mit zwei bis drei Nachfragen pro Tag halte es sich insgesamt im Rahmen. Zwar gebe es keine Umfrage unter Kollegen, aber die Situation sei recht ähnlich in den Praxen.
Die Herausforderung sei, alle Termine in einer Abstrich-Sprechstunde unterzubekommen. „Ich fürchte eine erhöhte Nachfrage, sobald die Erkältungssaison startet.“Wenn etwa Kinder mit leichtem Schnupfen nicht ohne NegativNachweis in den Kindergarten dürften. Noch erhalte er, erklärt Beck, die Testergebnisse innerhalb eines Tages. Allerdings hätten ihn Labore bereits darum gebeten, die kostenfreien Tests nicht aktiv zu bewerben, um nicht überlastet zu werden.
Von Überlastung will Dr. Stefan Doesel auch nicht sprechen. „Ich habe nicht den Eindruck, dass es einen großen Run auf das Testangebot seit 1. Juli gibt.“Symptomfreie Testpersonen gebe es etwa fünf am Tag. Auch Doesel erklärt, problematisch könne es ab Oktober mit der anrollenden Infektwelle werden. Zu Beginn der Corona-Krise berichtete der Hausarzt von einer Knappheit bei bestimmten Schutzausrüstungen wie Masken und Kitteln. Mittlerweile sei es teilweise noch schwierig, ausreichend Schutzkittel vorrätig zu haben. Ohne die kann nicht getestet werden. „Aber das normalisiert sich.“
Allerdings scheinen aktuell nicht alle Ärzte diese Tests durchzuführen. Wie eine Großmutter unserer Redaktion schildert, habe ihre Tochter bei der elfjährigen symptomfreien Enkelin einen Test machen lassen wollen, nachdem es an der Schule einen Coronafall gegeben hatte. Kinderarzt wie Hausarzt hätten ohne Symptome keinen Test machen wollen bzw. dies nur gegen Eigenzahlung umsetzen wollen.