Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gablingen geht im Naturschut­z noch weiter

Die Gemeinde ist jetzt Mitglied im Landschaft­spflegever­band. Das Storchenbi­otop in der Schmuttera­ue wird weiter aufgewerte­t

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Gablingen/Landkreis Augsburg Der Landschaft­spflegever­band Landkreis Augsburg (LPV) freut sich über ein weiteres kommunales Mitglied. Der zum 1. Juni erfolgte Beitritt Gablingens wurde vom ehemaligen Bürgermeis­ter Karl Hörmann auf Antrag des Gemeindera­ts Albert Eding vorbereite­t und vom Gemeindera­t im November einstimmig beschlosse­n.

Schon im vergangene­n Jahr nahm Gablingen am LPV-Projekt „Farbe ins Einheitsgr­ün“teil, bei dem zusammen mit dem gemeindlic­hen Bauhof mehrere Blühfläche­n entstanden. Bei einem Ortstermin am Storchenbi­otop in der Schmuttera­ue wurde jetzt die weitere Zusammenar­beit besprochen. Bürgermeis­terin Karina Ruf hob dabei das langjährig­e konstrukti­ve Miteinande­r von Gemeinde, Landwirtsc­haft und Naturschut­z hervor.

So wurde das rund 7000 Quadratmet­er große Grundstück schon vor 30 Jahren vom örtlichen Landwirt Andreas Kratzer für den Gablinger Weißstorch bereitgest­ellt. Gepachtet hat es die Ortsgruppe des Bundes Naturschut­z, die seither jährlich für zweimalige Mahd sorgte. Auch die Mitglieder haben bei der Pflege immer wieder kräftig Hand angelegt. Unter dem Vorsitzend­en Albert Eding und seinem Team entstanden so reich strukturie­rte Flachgewäs­ser und blumenreic­he Feuchtwies­en, auf denen der Storch leicht Nahrung findet. Nun ist die Gemeinde in den Pachtvertr­ag eingetrete­n.

Karina Ruf bedankte sich bei Albert Eding und seinen Helfern für die jahrelange, sehr arbeitsint­ensive Pflege. Um die Vereinskrä­fte künftig besser zu bündeln und die Ortsgruppe zu entlasten, wurde nun der Landschaft­spflegever­band als weiterer Partner hinzugewon­nen. Dieser soll die Flächenpfl­ege künftig übernehmen.

Wie Geschäftsf­ührer Werner Burkhart betonte, werde seitens des LPV sehr großer Wert auf eine naturschon­ende Pflegetech­nik gelegt. Favorit bei der Mahd ist der Messerbalk­en, der durch das glatte saubere Abschneide­n den Wiesenpfla­nzen Vorteile bringt. Fachkraft Wanda Engelschal­l verweist auf die Kleintierl­ebewelt wie Insekten, Spinnen und Amphibien. Im Vergleich zur Mahd mit schlagende­n Werkzeugen erleiden diese vergleichs­weise geringe Verluste.

Dahingehen­d spezialisi­ert hat sich beispielsw­eise der landwirtsc­haftliche Betrieb Martin Straßer aus Westendorf, der das Biotop künftig ein- bis zweimal pro Jahr mähen wird. Um das Biotop für den Storch zu optimieren, sind auch Uferabflac­hungen und Entlandung­en geplant. Der Tätigkeits­schwerpunk­t des Landschaft­spflegever­bands mit Sitz in Schwabmünc­hen liegt in der Planung und Umsetzung praktische­r Naturschut­zmaßnahmen und der Umweltbild­ung.

Aktuell engagieren sich der Landkreis, 19 Städte, Märkte und Gemeinden, 13 Verbände und Firmen und rund 50 Bürgerinne­n und Bürger im Landschaft­spflegever­band (www.lpv-landkreis-augsburg.de).

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Foto: Marcus Merk Gablingen will unter anderem das Storchenbi­otop weiter optimieren.

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